Nahverkehrsfreunde Dessau: Nahverkehrsfreunde Dessau: Rundfahrten geplant - Auf "Verbrechenstour" durch die Stadt

Dessau - Romantik oder schöne Künste sind in Ordnung. Doch richtig interessant wird es für die Doppelstädter erst, wenn die Stadtrundfahrten der Dessauer Nahverkehrsfreunde einen gewissen Gruselfaktor haben.

Viele Sonnenköppe stehen mehr auf Apokalypse, auf große Explosionen in Fabriken und auf gewaltige Wassermassen, die die Stadt bedrohen. „Die Katastrophen-Tour war ein riesiger Erfolg, so dass wir sie schon wiederholen mussten“, resümiert Dirk Edelmann, der Vorsitzende der Nahverkehrsfreunde Dessau.

Mit dem Auftakt der Themenfahrten im Mai des vergangenen Jahres, der tatsächlich mit „Katastrophen-Tour“ überschrieben war, hatte der Verein bisher die meisten Leute begeistern können. Es ging einmal quer durch die Stadt zu Orten, wo sich teils große Katastrophen ereignet haben. Drei weitere, weniger „katastrophale“ Stadtrundfahrten bis zum Herbst folgten.

Weil die Doppelstädter auf thematisch eher deftige und rustikale Kost „abfahren“, wird es auch in diesem Jahr zum Auftakt der Themenfahrten, am 18. Mai, wieder schaurig. Diesmal wird auf menschliche Abgründe geschaut.

Der Berliner Stern, ein Mercedes-Bus, der von 1993 bis 2001 für die Berliner Verkehrsbetriebe im Einsatz war und vor drei Jahren von den Nahverkehrsfreunden erworben wurde, fährt am Samstag, 18. Mai, ab 17 Uhr wieder durch die Stadt.

Wer dann am Bussteig D am Hauptbahnhof einsteigt, erlebt eine Sightseeing-Tour zu Orten des Verbrechens. Dorthin, wo Diebe, Mörder und Betrüger auf manchmal spektakuläre Weise ihr Unwesen trieben. Die zwei nächsten Themenfahrten der Nahverkehrsfreunde sind je nach Perspektive Grusel oder Freude. Am 8. Juni fährt ab 14.30 Uhr ein historischer Pullman-Wagen 28 vom Straßenbahngleis 2 durch die Plattenbau-Stadt Dessau. Von der Endhaltestelle in Dessau-Süd holt der Berliner Stern die Gäste der Tour ab, um sie wieder zum Hauptbahnhof zu bringen.

Wer keine Angst davor hat zuzuhören, wie dem Dessauer „dor Schnawel jewachsen iss“, der kann am 29. Juni ab 15 Uhr am Hauptbahnhof wieder im Berliner Stern Platz nehmen und bei einer Tour durch die Stadt Mitgliedern der Mundartgruppe „Christoph Hobusch“ lauschen. Mit einer historischen Straßenbahn geht es am 24. August, um 14 Uhr ab Hauptbahnhof auf die Straßenbahn-Schiene, um einmal quer durch die Stadt Geschichte zu erfahren.

Dirk Edelmann und seine elf Vereinsmitstreiter hoffen, mit ihrem Programm wieder den Nerv der Leute zu treffen. Vor vier Jahren hat sich der Verein auf Initiative des jungen Dessauers, der mittlerweile für die Leipziger Verkehrsbetriebe Straßenbahn fährt, gegründet, um die Geschichte von Bus und Bahn in Dessau lebendig zu halten.

››Info: Für die Themenfahrten wird um Voranmeldung gebeten: Telefon 0341/ 686 936 84 oder per Mail: [email protected]; Erwachsene zahlen 9,50 Euro, Kinder bis 16 Jahre 7,50 Euro. (mz)