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Mau-Mau-Team sticht beim Gaudi wieder am besten

Von Gina Apitz 06.07.2008, 16:54

Dessau/MZ. - Das Ziel blieb stets das Gleiche: Den Gegner in den Mosigkauer See zu befördern. Je zwei Paare kämpfen dabei gegeneinander. Der Steuermann rudert, der Partner steht auf einer Plattform im Boot. Mit einer fünf Meter langen Kunststoffstange mit gepolsterter Spitze schlägt er auf den Gegner ein, bis dieser oder er selbst ins Wasser fällt. Damit niemand verletzt wird, gelten strenge Regeln. Schläge unterhalb des Bauchnabels sind verboten, auch der Kopf ist tabu. Beißen, Kratzen und an den Haaren ziehen sowieso.

Beobachtet wurden die Wettkämpfe von zahlreichen Bad-Besuchern, die sich das Spektakel nicht entgehen ließen. 22 Mannschaften aus Mosigkau, Chörau, Rosefeld und Alten traten gegeneinander an, fast alle verkleidet und mit ausgefallenen Namen. Chancen auf den Sieg rechnete sich vor allem das Team "Mau-Mau", aus. Die beiden Mosigkauer erschienen als Herzdame und Bube und waren die Titelverteidiger der beiden vergangenen Jahre. "Es ist schon ein kleines Ritual hier dabei zu sein", sagte "Mau-Mau"-Mitglied Kay Uhlendorf, während er an seinem Bier nippte. Doch ist Alkohol nicht Gift für den Gleichgewichtssinn? Ein Pils sei schon okay, versicherte der 28-Jährige. Sorgen bereiteten ihm vielmehr die gegnerischen Teams.

Und diese waren fast ausnahmslos männlich. Nur zwei Frauenmannschaften wagten sich an den Start. Die Damen gaben sich dafür selbstbewusst. "Wir haben keine Angst", sagte Susanne Hermig, die mit ihrer Freundin als "Die Flotten Bienen" antrat. Beide steckten in dicken, gelb-schwarzen Anzügen und trugen einen Stachelschwanz. Man müsse sich "mit den Füßen auf der Plattform festkrallen", so die 24-Jährige. Die Taktik der Bienen ging auf. Einen der männlichen Waschweiber beförderten sie innerhalb weniger Sekunden ins Wasser.

Den Sieg trug letztendlich trotzdem ein Männerduo davon. Das Mau-Mau-Team aus Mosigkau behielt nicht nur den Wanderpokal, sondern bekam als Preis ein 50-Liter-Bierfass überreicht. Auf Platz zwei landeten, ebenfalls wie im vergangenen Jahr, "die Ärzte" aus Chörau. Sie erhielten ein 30-Liter-Bierfass.

Im Grunde genommen gehe es darum, "einen kurzweiligen Nachmittag zu gestalten", bei dem sich die Teilnehmer "zum Hampel machen", sagt Organisator Wieland Göricke, Vorsitzender des Naturbadvereins. Seit vier Jahren rammen sich die Mosigkauer nun schon mit den Lanzen. Das Spaß-Ereignis wird begeistert aufgenommen. Nur eines wird sich im nächsten Jahr ändern, so Göricke. Den Termin will man auf ein anderes Wochenende legen. Leopoldsfest und Motorbootrennen seien eine große Konkurrenz. "Wir wollen uns nicht um die Gäste streiten."