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Kathi unterbricht Vormittagsschlaf

Von Sylke Kaufhold 31.10.2004, 17:24

Dessau/MZ. - Die Magdeburger Zoofreunde waren am Sonnabend Gäste des Dessauer Fördervereins der Tierparkfreunde, um den Park kennen zu lernen und Erfahrungen über die Vereinsarbeit auszutauschen. "Eine weitere Zusammenarbeit kann ich mir durchaus vorstellen", meint Mattstedt. "Erfahrungen mit anderen Vereinen auszutauschen, kann unsere eigene Arbeit positiv beeinflussen, und warum sollen wir das Fahrrad nochmal erfinden, wenn es woanders schon fährt." "Den Blick nach außen" hält auch Dessaus Vereinsvorsitzender Adolf Hecht für wichtig. "Deshalb freuen wir uns sehr über die Einladung der Magdeburger und werden dort die Gespräche fortsetzen."

Auch wenn der Magdeburger Zoo mit seinen zirka 1 000 Tieren und 200 Tierarten etwa doppelt so groß ist wie der Dessauer (500 Tiere und 100 Arten), haben die Magdeburger hier vieles entdeckt, was sie für nachahmenswert halten. "Die Beschilderung ist toll", schwärmt Helga Seyfarth. "Die Besucher erfahren kurz und einprägsam Wissenswertes über Tiere und Pflanzen." Begeistert sind die Magdeburger über die verschiedenen "Naturlehrpfade", die vor allem Kinder zum Tasten, Raten und Erkunden anregen. "Da wird der Besuch auch für größere Kinder nicht langweilig."

Zwergseidenäffchen, Lachender Hans und englischer Zwergkampfhahn, sie alle haben schnell die Herzen der Magdeburger erobert. Die Lachenden Hanse lachten - wie auf Bestellung - aus vollen Kehlen die Besucher an. Und der kleine Kampfhahn mühte sich redlich, hören zu lassen, dass er ein ganzer Kerl ist. "Die Tiere haben es sehr gut hier, viel Platz, viel Grün", stellte Gabi Seyfarth in der begehbaren Watvogelanlage fest, die nicht nur sie begeisterte. Auch Wolfgang Mattstedt lobte die Anlagen und Gehege. "In vielen erlebt man die Tiere fast zum Anfassen." Mattstedt ist gebürtiger Dessauer, wohnt aber seit etwa 40 Jahren in der Landeshauptstadt. "Den Park hätte ich nicht wieder erkannt", stellt er fest. "Er hat sich sehr zum Positiven verändert, alles ist gepflegt, die Gehege und Käfige tiergerecht, kurzum ein optimaler Eindruck." Auch haber er den Dessauer Tierpark gar nicht so groß in Erinnerung gehabt. "Ich habe fast den Eindruck, er ist größer als unserer", staunt er.

Dabei ist der Magdeburger Zoo mit seinen zwölf Hektar sogar noch ein bisschen größer als der Dessauer Tierpark, der elf Hektar groß ist. Schuld an dieser "optischen Täuschung" könnten die geschlungenen Wege sein, die charakteristisch sind für einen Park im Jugendstil.

Es war zwölf Uhr als sich Waschbärendame Kathi endlich herabließ, ihr Vormittagsschläfchen zu beenden und sich den Besuchern zu zeigen. Zugegeben, Antje Siewert, Fördervereinsmitglied und "Waschbärenfreundin" hat mit Nüssen und anderen Leckereien ein wenig nachgeholfen. Die Dessauerin verbringe jede freie Minute bei den Waschbären, um deren Vertrauen zu gewinnen und sie zutraulich zu machen, erzählt sie. "So können die Besucher diese interessanten Tiere auch tagsüber mal in Aktion beobachten." Den Magdeburgern bereiteten Kathi und Antje damit einen gelungenen Abschluss ihres Dessau-Besuches.