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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Es wird nicht nur gequatscht

Von Sylke Kaufhold 24.02.2012, 17:55

dessau/MZ. - Die Entscheidung in der Sache war schnell und einstimmig gefasst: In diesem Jahr wird die "Dessauer Unternehmerinnenrunde" das Projekt der Schulsozialarbeiter in den Osterferien unterstützen. Eine Kreativwoche steht da auf dem Plan, in der, ähnlich wie bei den vorhergehenden Ferienangeboten Mut-, Sport- und Musikwoche, die Stärken der Kinder im Mittelpunkt stehen. "Ich bin mehr als meine Noten", ist das Motto dieses Ferienprojektes, das die Schulsozialarbeiter der Grund-, Sekundar-, Förderschulen und Gymnasien zusätzlich zu ihrer alltäglichen Arbeit an ihren jeweiligen Schulen durchführen, wofür sie aber keine zusätzlichen Mittel erhalten.

"Wir nehmen von den Kindern einen sehr geringen Unkostenbei-trag von zwei Euro die Woche", berichtet Daniela Berger, Schulsozialarbeiterin an der Friederikenschule, der Frauenrunde, "das reicht allerdings nicht, um alle Kosten zu decken." Erhöhen wollen die Schulsozialarbeiter diesen Beitrag allerdings nicht, um jedem Kind die Teilnahme zu ermöglichen. Jedes Ferienprojekt wird von externen Experten - wie Künstler, Musiker, Trainer - unterstützt und bereichert. "Die erhalten ein Honorar", erklärt Daniela Berger.

"Uns hat besonders gut gefallen, dass es ein schulübergreifendes Angebot ist", spricht Simone Hebsacker für ihre Mitstreiterinnen aus der Unternehmerinnenrunde. Deshalb habe man sich entschlossen, das Kreativprojekt in den Osterferien mit 400 Euro zu unterstützen. "Was in dieser Ferienwoche passiert, werden wir uns sicher mal vor Ort anschauen", kündigt sie den Besuch der Frauen an.

Die "Dessauer Unternehmerinnenrunde" ist kein Verein und kein Verband und doch genauso aktiv und engagiert. Im Jahr 2004 hatten Monika Klars und Simone Hebsacker als damalige Mitglieder der Dessauer Gruppe des Verbands der Unternehmerinnen (VdU) den "Stein ins Rollen gebracht". "Wir waren im VdU nicht so recht glücklich", erinnert sich Monika Klars, "denn wir wollten Dinge in unserer Heimatstadt bewegen, in der VdU-Arbeit aber spielte dies keine Rolle." Also entschlossen sich beide, etwas eigenes ins Leben zu rufen. Schnell fanden sich weitere Mitstreiterinnen zusammen - selbstständige und angestellte Frauen aus ganz unterschiedlichen Berufsbranchen. "Unser ursprüngliches Anliegen war der Austausch als Unternehmerinnen und Berufstätige", erzählt Simone Hebsacker. Schon bald kam der Wunsch hinzu, "etwas Gutes tun zu wollen". Und so suchen sich die Frauen - zwölf gehören inzwischen zur Runde - in jedem Jahr einen Verein, eine Initiative, eine Einrichtung, die sie mit einer Spende unterstützen. Die Anhaltische Landesbücherei wurde bisher bedacht, ebenso das Stadtgeschichtsmuseum oder der Verein "Wildwasser". "Was wir unterstützen wollen, wird demokratisch entschieden, nachdem wir uns intensiv mit der jeweiligen Sache auseinandergesetzt haben", erläutert Hebsacker.

Finanziert wird die Spende jeweils von den Jahresbeiträgen der Frauen. 80 Euro zahlt jede in die Kasse, "einen Teil verwenden wir für unsere Veranstaltungen, die wir monatlich machen, aber der Großteil geht als Spende raus". Da die Dessauer Unternehmerinnen ohne Verwaltungsaufwand tätig sind, "können wir ohne bürokratische Hürde direkte Hilfe leisten", hebt Franka Schier hervor. 300 bis 500 Euro würden auf diese Weise jedes Jahr für einen guten Zweck verwendet.

Das Programm für die monatlichen Treffen - Vorträge, Exkursionen, Kulturveranstaltungen und vieles mehr - wird übrigens auch gemeinschaftlich besprochen. "Jeder bringt Ideen ein, dann stimmen wir ab." Neue Mitstreiterinnen in der Runde sind gerne gesehen.

Kontakt über beratung [email protected] oder [email protected]