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Dessau ist StadtLese-Stadt Dessau ist StadtLese-Stadt: Lesespaß auf dem Marktplatz

Von Sylke Kaufhold 23.04.2015, 12:45
Marktplatz in Dessau
Marktplatz in Dessau Sebastian Lizenz

Dessau - 300 Quadratmeter groß wird das Lesewohnzimmer in der „guten Stube“ der Stadt sein, das vom 7. bis 10. Mai Gäste erwartet. Zum Schmökern unter freiem Himmel. Möbliert mit drei Büchertürmen und 3.000 Büchern, Sitzsäcken, Stühlen, Sonnenschirmen und wärmenden Decken für kühle Abende können die Dessau-Roßlauer mitten auf dem Marktplatz ihre Lust am Lesen entdecken oder wiederentdecken.

Dessau ist in diesem Jahr eine StadtLese-Stadt. Um auf das Lesefestival für die ganze Familie, das seinen Ursprung in Österreich hat, einzustimmen, luden die Organisatoren aus Rathaus und Anhaltischer Landesbücherei zur Pressekonferenz auf den Marktplatz. Am zum Thema passenden Tag, dem gestrigen „Welttag des Buches“. Es werden Tage, an denen das Genießen im Vordergrund stehe, kündigte Kulturamtsleiter Steffen Kuras diese Veranstaltung an, die neben der Leseförderung auch den für Dessau so wichtigen Effekt der Belebung des großen Marktplatzes hat. Beim StadtLesen - so das Konzept - passiert eigentlich nichts. Alle Aufmerksamkeit soll auf dem Lesegenuss liegen, der möglich und erlebbar gemacht wird. Auch in Dessau wird das so sein. Und dennoch wird eine Menge mehr passieren an diesen Tagen rundum den Lesegenuss im Lesewohnzimmer.

„StadtLesen“ ist eine Veranstaltung, die 2009 in neun österreichischen Städten begann und inzwischen als großes Lese-Event durch vier europäische Länder tourt. 1,4 Millionen Menschen konnten im Vorjahr im laufe der Tour zum Schmökern verführt werden und 165 Städte wurden als StadtLese-Städte nominiert. Initiatior und Erfinder von „StadtLesen“ ist Sebastian Mettler, Chef der Salzburger Innovationswerkstatt das Kulturprojekt.

Er verfolgt mit dieser Veranstaltung einzig und allein ein Ziel: Er möchte „möglichst vielen Menschen den Lesegenuss näher bringen“. In diesem Jahr wird „StadtLesen“ in 24 ausgewählten Städten Halt machen, so werden u.a. Wien, Berlin, München, Salzburg, Trier, Stuttgart oder im eben Dessau-Roßlau zum Lesen verführt - bei freiem Eintritt unter freiem Himmel.

Das Rahmenprogramm ist ein Programm für die ganze Familie. Eröffnet wird das Lesefestival übrigens am Donnerstag, 7.Mai um 19 uhr durch Oberbürgermeister Peter Kuras und den „Erfinder“ von Stadt Lesen, Sebastian Mettler. Erster Autor des Festivals wird Gerhard Schöne sein, der aus seiner Autobiographie „Mein Kinderland“ liest, die im vorigen Jahr erschienen ist.

Der Freitag ist Integrationslesetag. Das Programm dieses Tages wird von Migranten gestaltet werden. So stellt sich ein Freizeitprojekt des Kiez-Vereins vor, das von der Künstlerin Johanna Bartl geleitet wird. Am Abend werden in der Märchenjurte Menschen aus alelr Welt Mörchen aus aller Welt lesen und somit auf die Veranstaltungen im Herbst neugierig machen, wenn die Märchenjurte zum 10. mal im Hof der Hauptbibliothek ihre Gäste erwartet.

Der Samstag beginnt mit zwei Flohmärkten, die der Förderverein der Analtischen Landesbücherei durchführt. Markttreiben gibt es ab 10 Uhr vor der Hauptbibliothek sowie vor der Wissenschaftlichen Bibliothek, wo Bücher über Kunst und Architektur des 20. Jahrhunderts angeboten werden. Um 11 und 13 Uhr können Interessierte bei einer Führung die Restaurierungswerkstatt, „das Krankenhaus für alte Bücher“ kennenlernen.

„Die Veranstaltung ist ein Produkt vieler Partnerschaften“, hatte Stadtmarketingbeauftragte Angela Luft hervorgehoben. Und so wundert es nicht, dass auch der Chef der Dessauer Verkehrsgesellschaft, Torsten Ceglarek am Tisch saß. Um für den Sonntag, 10. Mai, einen ganz besonderen Leseort vorzustellen: Eine Lesebahn in Gestalt eines historischen Triebwagens wird auf den Schienen des Straßenbahnnetzes vom Hauptbahnhof in Richtung Süd fahren und die Fahrgäste mit jeweils einstündigen Lesungen unterhalten. Auch der Kochverein Dessau-Anhalt ist ein Partner des Lesefestivals. Unter dem Thema „Die hohe Schule der Kochkunst in der Literatur“ wird am Sonnabend, 13 Uhr Vorstandsmitglied Andreas Heide lesen und nebenbei werden Dessauer Spezialitäten angeboten.

Im übrigen können auch die Dessau-Roßlauer selbst zu Akteuren werden und aus ihren Lieblingsbücheren oder eigenen Werken lesen. (mz)