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Dessau 800 Dessau 800: Mit Tafelspitz zum Sieg

Von sabine nindelt 05.07.2013, 18:47
Sein Siegergericht präsentiert Koch Mathias Hädermann.
Sein Siegergericht präsentiert Koch Mathias Hädermann. Sebastian Lizenz

dessau-rosslau/MZ - Die Küche Anhalts in einem ganz neuen Gewand zu präsentieren, mit diesem Anspruch ist der Kochverein Anhalt-Dessau im Jubiläumsjahr der Stadt Dessau angetreten, einen Beitrag zu leisten. Unter dem Motto „Alt hergebracht – Modern gedacht“ hatte er zum ersten Mal einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem das „Regionalgericht 2013“ gesucht wurde. Einheimische Zutaten sollten hierbei einmal auf ganz andere Weise zu einem Gericht zusammengefügt werden, das in Zukunft vielleicht die Nachfolge von Milchreis mit Zucker, Zimt und Bratwurst antreten kann.

Bereits seit einigen Wochen war das zweiköpfige Team des Kochvereins Anhalt-Dessau unterwegs gewesen, um die zum Wettbewerb um das „Regionalgericht 2013“ eingereichten Rezepte vor Ort zu testen. Insgesamt acht Gastronomen, darunter auch ein Bitterfelder, hatten sich mit ihrer ganz eigenen Vorstellung eines typisch anhaltischen Gerichtes um diesen Titel beworben. „Die Ideen waren alle gut“, lobte Andreas Heide vom Kochverein die Kreativität der Teilnehmer.

Seit Donnerstagabend steht nun der Sieger fest. „Anhalter Tafelspitz á la Fürst Franz“ lautet der klangvolle Name der neuesten kulinarischen Errungenschaft, die der Küche des Restaurants „Altes Theater“ entsprungen ist. Dahinter verbirgt sich ein Tafelspitz vom Anhalter Rind unter gratiniertem Pesto mit Meerrettichgnocchis, tournierter roter Beete und Pinienkernen. Und so steht es auch ab sofort auf der Karte des Restaurants.

Regional und mediterran

Präsentiert wurde das Siegergericht, das eindeutig Leib-und-Magenspeise-Potenzial birgt, natürlich dort, wo es von Gastronom Jörg Folta und Koch Mathias Härdermann vor einigen Monaten gemeinsam aus der Taufe gehoben wurde. Die Grundidee war laut Folta schnell gefunden. „Wir wollten ein regionales Gericht mediterranisieren“, so der Gastronom. Die Anlehnung an einen der bekanntesten Dessauer Fürsten passte da haargenau in das Konzept. Schließlich hatte „Vater Franz“ einst selbst immer wieder Reisen nach Italien unternommen. Über die Gnocchi wurde hier also ganz gekonnt der kulinarische Bogen zur anhaltischen Historie geschlagen.

Für die Jury das Zünglein an der Waage oder das Sahnehäubchen.

Koch Mathias Härdermann, dessen Liebe zum Herd unter anderem durch seine Großmutter gewachsen war, hatte mit der Umsetzung des Konzeptes also genau ins Schwarze getroffen. „Wir sind sehr stolz, dass wir die ersten Gewinner des Wettbewerbes sind“, freute sich Jörg Folta über den Sieg, den er dem Anhaltischen Theater, in dessen Kampf gegen die geplanten drastischen Kürzungen durch die Landesregierung, widmete. „Wir werden alles daran setzen, nächstes Jahr noch einmal zu gewinnen.“

Tafel zeigt Sieg

Bildlich öffentlich umgesetzt wurde der Sieg schließlich mit einer Schautafel. Diese stehe als Qualitätssiegel für den Einsatz für die Regionale Küche, erklärte Heide. Der Kassenwart des Kochvereins hofft darauf, dass die Gastronomen, die am Wettbewerb um das „Regionalgericht 2013“ teilgenommen haben, auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sind und noch viele neue dazu kommen.