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Bücherbasar in Dessau Bücherbasar in Dessau: Erfolgreich stöbern im Kunstraum 22

Von Danny Gitter 11.08.2014, 09:58
Nach Herzenslust gestöbert werden konnte im großen Bücherangebot im Kunstraum 22 .
Nach Herzenslust gestöbert werden konnte im großen Bücherangebot im Kunstraum 22 . Lutz Sebastian Lizenz

Dessau/MZ - Diesen Termin hat sich Hans-Jörg Rammelt ganz dick notiert. Denn „Bücher, Kunst und Kaffee“ ist so etwas wie eine Institution für ihn geworden. Zum sechsten Mal präsentierte am Sonnabend der Anhaltische Kunstverein seinen Bücherbasar, und doch war es diesmal so etwas wie eine Premiere, zumindest was den Standort betrifft. In der Askanischen Straße 22, dem seit März neuen Domizil des Vereins, konnte erstmals in rund 1 200 Büchern gestöbert werden. Schon früh machte sich Rammelt auf den Weg und hoffte zu finden, wonach er suchte. Kein spezielles Buch, sondern etwas, das für ihn auch die Veranstaltungsreihe ausmacht. „Das Angebot ist hier sehr vielseitig. Vor allem ist es schön, immer wieder auf alte Weggefährten zu treffen und über alte Zeiten zu plaudern“, sagt der Zinnfiguren-Künstler. Die Bücherregale hat er natürlich auch gesichtet und ist mit alten Ansichtskarten des Jagdschlosses Haideburg fündig geworden.

Für Rammelt ein gelungener Sonnabend, für Hans-Joachim Rohowski vom Anhaltischen Kunstverein ein Auftakt des Bücherbasars in den neuen Räumen nach Maß. „Schon früh halb zehn kamen die ersten Stammgäste vorbei“, erzählt er strahlend. Das war eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung. Schon nach der ersten Stunde konnte der Mann vom Kunstverein bilanzieren: „Dem Besucherstrom tut unser Umzug keinen Abbruch.“ Das betrifft sowohl die Gästezahlen der Ausstellungen, wie derzeit „Lutz Sebastian - Pressefotografie“, als auch das Interesse zur Veranstaltungsreihe „Bücher, Kunst und Kaffee“. Rüberretten in die neuen Räume wollten sie ihren Bücherbasar unbedingt, erzählt Rohowski. Der Umzug wurde auch zum Entrümpeln genutzt. Für einen Teil der Möbel stellte eine lokale Firma kostenlos einen Container zur Verfügung. Kunstmappen und Aktenordner mussten unbedingt mit, und auch 84 Kisten voller Bücher, die am Ende das größte Volumen beim Umzug ausmachten.

Am Grundkonzept des Bücherbasars hat sich auch in den neuen Räumen nichts geändert. Wer mag, bringt Bücher aus den eigenen Beständen mit. Meist wird in den Regalen gestöbert und wer fündig wird, zahlt einen Obolus von einem Euro für ein Paperback, bis zu fünf Euro für einen üppigen Bildband. Dazu gibt es Tische zum Verweilen, Kaffee, Wein und Kuchen zum Genießen und Möglichkeiten zum Gespräch. Und doch war es am Sonnabend etwas anders, als in den alten Räumen an der Museumskreuzung.

„Drüben sind wir mehr in die Fläche gegangen, hier mehr in die Höhe“, so Rohowski. Auf mehreren Etagen in den Regalen stapelten sich die Bücher verschiedener Genre in dem viel kleineren „Kunstraum 22“. Unter diesem Namen will man den neuen Standort in den Herzen und Köpfen der Kunstliebhaber aus der Region etablieren. „Das hier hat irgendwie mehr Atmosphäre als drüben“, lobt Rohowski die neue Adresse. Aber nur rund 1 200 der insgesamt etwa 3 000 Bücher konnten am Sonnabend präsentiert werden. Spätestens zur Vorweihnachtszeit will der Verein wieder einen Tag lang die Bücher in den Fokus rücken.