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BrauArt Dessau BrauArt Dessau: Olaf Rammelt erzählt die Geschichten hinter seinen Portraits

Von Sylke Kaufhold 11.09.2016, 10:00
In ihrem Atelier präsentieren Christine Rammelt-Hadelich und Olaf Rammelt ihr Porträtbuch nebst Originalgrafik.
In ihrem Atelier präsentieren Christine Rammelt-Hadelich und Olaf Rammelt ihr Porträtbuch nebst Originalgrafik. Lutz Sebastian

Dessau - „Mach Porträts, Porträts, Porträts, das hast du drauf“, schickte Anfang der 1980er Jahre Professor Bernhard Heisig den „künstlerischen Wiedereinsteiger“ Olaf Rammelt in dessen Schaffenszeit als Maler und Grafiker.

Der Dessauer hat den Rat seines Mentors befolgt. Die Porträtmalerei wurde neben den Tierzeichnungen die Leidenschaft Olaf Rammelts.

Portraits von Schauspielern und Balletttänzern

Insbesondere am Dessauer Theater war er mit dem Zeichenstift unterwegs und hielt die Künstler für die Nachwelt fest. Zu seinen festen Porträt-Terminen gehörte auch der damalige Nationale Ballettwettbewerb der DDR, wo er bedeutende Tänzer wie Dietmar Seyffert, Jutta Deutschland, Emöke Pösteny oder Enno Markwart, einen der bedeutenden Choreografen der DDR, sowie Jean Weidt traf - und zeichnete.

Hunderte solcher Blätter füllen inzwischen die Zeichenmappen. Und jetzt auch ein Buch. „Von Angesicht zu Angesicht“ heißt dieses, das erstellt wurde, um der gleichnamigen Ausstellung des Künstlerpaares Christine Rammelt-Hadelich und Olaf Rammelt in der Galerie des Kulturhauses Berlin Karlshorst den ergänzenden Rahmen zu geben.

Seine Dessau-Premiere erlebt das Büchlein, das 21 Porträts und deren Entstehungsgeschichten vereint, zur 8. BrauArt, die am Freitag ihre Pforten öffnet.

„Tag des offenen Ateliers“

Eine Lese- und Sehprobe können Interessierte am 17. und 18. September, jeweils um 17 Uhr, zum „Tag des offenen Ateliers“ im Rammelt'schen Kunstatelier erleben, wo die beiden einen kleinen Ausschnitt ihrer Berlin-Ausstellung präsentieren werden.

Auch das eine Premiere für Dessau: „Zum Thema Porträt haben wir hier noch nie ausgestellt“, sagt Christine Rammelt-Hadelich.

Von ihr sind in der Ausstellung die für sie typischen markanten Kopf-Skulpturen zu sehen. Und im Buch stammen die Geschichten und Gedanken zu den Porträtierten aus ihrer Feder.

Viele bekannte Künstlerpersönlichkeiten, wie Ludwig Güttler, Stefan Heym, Rolf Römer, Walder Ebeling, Ulrich Thein, hat Olaf Rammelt zeichnerisch charakterisiert. „Es sind Leute, die ich mag und denen ich Respekt zolle“, umschreibt Olaf Rammelt die Auswahl.

Die Geschichten zu den Bildern

Doch nicht nur die Porträts an sich scheinen von Interesse. Auch wie es war, diese Leute zu porträtiere, wie diese darauf reagiert haben, wurden und werden Rammelts immer wieder gefragt. „Und irgendwann habe ich angefangen, das aufzuschreiben, mit der vagen Idee im Hinterkopf, daraus vielleicht mal ein Buch zu machen“, sagt Christine Rammelt-Hadelich.

Das war 2003. Was den Anlauf eines Jahrzehnts brauchte, wurde schließlich „als ein für uns typischer Schnellschuss“ vollendet, lachen beide. Gerade noch rechtzeitig zur Finissage der Berliner Ausstellung wurde es fertig. In einer limitierten und nummerierten Auflage von 100 Stück liegt das Porträtbuch vor. Jedem ist eine Originalgrafik Olaf Rammelts, ein Wörlitzer Pfau, beigelegt.

Wer das Buch liest, lernt die Menschen darin auf eine ganz besondere Weise kennen. Offenbaren die kleinen Geschichten doch eine sehr persönliche Seite von ihnen. Die Persönlichkeit eines Menschen in wenigen Strichen anhand des Gesichtes darzustellen, ist eine schwierige und anstrengende Arbeit. Auch das erfährt der Leser.

Dem Berliner Ausstellungs- und Lesepublikum gefielen die „Angesichter“ des Dessauer Künstlerpaares. Sie kamen zahlreich und gingen Beifall spendend. Unter ihnen die Witwe Stefan Heyms, dessen Porträt im Buch zu finden ist. Oder ehemalige Dessauer. „Das hat uns sehr gefreut und beflügelt uns.“ (mz)

Die 8.Auflage der BrauArt zeigt Arbeiten zeitgenössischer Künstler aus der Region und dem Ausland zum Thema „nACHTleben“.

Nachfolgend das Begleitprogramm:
9. September: ab 17 Uhr Vernissage in Anwesenheit der Aussteller mit Musik von Johnny The Fox

11. September: Tag des offenen Denkmals, ab 15.30 Uhr Ausstellungsrundgang mit den Künstlern

16. September: ab 18:30 Uhr Ausstellungsrundgang mit den Kuratorinnen

17. September: Tag des offenen Ateliers, ab 14 Uhr Literatur-Café mit Lesung durch Mitglieder des Autoren- und Literaturkreises „Wilhelm Müller“ und Musik von „Klaus Meier & Freunde“

18. September: Tag des offenen Ateliers, ab 14.00 Uhr Tango-Café und Live-Musik (Leonid Norinsky, Akkordeon)

23. September: ab 18.30 Uhr Ausstellungsrundgang mit den Künstlern

25. September: ab 15 Uhr Finissage in Anwesenheit aller Künstler mit Musik von „Lama blanc“

„BrauArt“ vom 9. bis 25. September, Alte Schultheissbrauerei, Brauereistraße 1-2, Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 14 bis 18 Uhr, Freitag, 14 bis 20 ihr, Samstag und Sonntag 12 bis 18 Uhr.

Am 17. und 18. September lädt Familie Rammelt zur Leseprobe und zeigen eine kleine Porträt-Auswahl.  Ihre Ausstellung in Berlin fand großes Besucherinteresse. Viele persönliche Gespräche über die Kunst und die Welt wurden geführt.
Am 17. und 18. September lädt Familie Rammelt zur Leseprobe und zeigen eine kleine Porträt-Auswahl.  Ihre Ausstellung in Berlin fand großes Besucherinteresse. Viele persönliche Gespräche über die Kunst und die Welt wurden geführt.
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