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Böse Überraschung an den Feiertagen

20.04.2006, 17:45

Dessau/MZ. - MZ-Redakteurin Annette Gens sprach dazu mit Steffen Döring, dem Einsatzgruppenleiter Eigentumsdelikte bei der Kriminalpolizei im Dessauer Revier.

Im vergangenen Jahr wurden 389 Autos aufgebrochen, weit mehr als 100 sind es bereits in diesem Jahr. Bei solchen massiven Vorkommnissen wird der Ruf nach Polizei lauter.

Döring: Es gibt regelmäßige Kontrollen an Schwerpunkten in Dessaus Innenstadt. Doch eine totale Kontrolle überfordert natürlich die Kraft der Polizei. Wir sind in dieser Frage vor allem auf die Hilfe der Dessauer angewiesen. Uns interessiert, wenn Radiotechnik beispielsweise in Gaststätten zum Kauf angeboten wird, wenn jemand verdächtige Beobachtungen macht oder gar die Fluchtrichtung eines vermeintlichen Täters angeben oder diesen beschreiben kann.

Was weiß die Polizei über die Täter?

Döring: Wir wissen, dass sie an unterschiedlichen Wochentagen und in sehr unregelmäßigen Zeitabständen vor allem in der Innenstadt agieren. Dieses Mal waren sie verstärkt im Dessauer Norden aktiv. Anhand der Begehungsweise der Einbrüche vermuten wir, dass es sich um mehrere Tätergruppen handelt. Die eine fährt im Lande herum und startet so genannte Blitzeinbrüche, eine andere nutzt die aus den Autos erbeutete Ware vermutlich, um ihren Drogenkonsum finanzieren zu können.

Wie kann man einem Einbruch vorbeugen?

Döring: Natürlich gibt es keine einhundertprozentige Sicherheit. Das muss jedem klar sein. Aber einige Faktoren könnten dazu beitragen, dass ein Einbruch nicht begünstigt wird. All zu oft werden persönliche Sachen in Fahrzeugen gelagert, die die Einbrecher zusätzlich anlocken. Man sollte sich die Mühe machen, diese Gegenstände mit in die Wohnung zu nehmen. Es gibt weitere Dinge, die mitunter für den Einzelnen ein wenig unbequem sind, die sich aber dennoch lohnen könnten: Wer eine Garage hat, sollte seinen Wagen genau dort unterstellen. Wer keine hat, sollte den Parkplatz zumindest so wählen, dass der Wagen in der Nähe einer Laterne abgestellt ist. Bedienteile von Radios oder Player sollten abgenommen werden. Wer am Auto über eine Alarmanlage verfügt, sollte diese auch wirklich einschalten. Jedem sollte bewusst sein, dass die Täter vor einem Aufbruch schauen, ob sich ihre Arbeit lohnt. Ist nichts im Auto zu holen, lassen sie meist vom Einbruch ab.