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Begegnungen Begegnungen: Auf der Lauer nach tollem Hecht

Von Sylvia Czajka 04.01.2004, 17:01

Aken/MZ. - Stattlich sollte er sein. Am besten größer als all die anderen Hechte, die die passionierten Angler an Land gezogen haben. Doch das zu überbieten, sei freilich schwer. Denn das Fotoalbum von Horst Salokat ist voller Erinnerungen an große Anglererfolge. 17 Pfund schwer und 95 Zentimeter groß war sein Fang im vergangenen Jahr.

Auf dem Foto hält der Akener einen kapitalen Hecht in seinen Händen. Karpfen, die fängt man übrigens an der "großen Kabel", verrät Salokat. Doch die haut der 59-Jährige nicht in die Pfanne, sondern setzt sie wieder ins "Kabelreich" zurück.

Seit 40 Jahren ist er an den Gewässern des Kreises Köthen anzutreffen. Natürlich auch am Akazienteich. Dort fühlt er sich wohl. Hier bei den Campern sei immer etwas los. Natürlich auch im Winter. Dem Gölzauer Erich Rößler macht die kühle Jahreszeit nichts aus. Wenn es die Zeit erlaubt, dann ist er immer hier draußen, erzählt er. In seinem Bungalow. Und das schon seit acht Jahren. "Wenn es kalt wird, na dann stelle ich einfach die Heizung ein", lächelt er.

Das kann Helmut Busse nur bestätigen. "Das Wasser zieht mich immer wieder magisch an", plaudert er. Und so komme er, so oft es geht, wieder in die alte Heimat. Busse, der jetzt in Rieder bei Gernrode lebt, fühlt sich auf dem Campingplatz wie zu Hause.

Sei drei Jahre fährt Steve Sperrhage mit seinen Eltern an den Akazienteich. Wochenende um Wochenende geht's von Bernburg aus in Richtung Aken. Dem 13-Jährigen gefällt's hier. Angeln, quatschen - einfach Spaß haben und mittendrin in der Natur zu sein, das mache für ihn den Reiz auf dem Campingplatz aus. Einen eigenen Wagen habe er auch schon - visavis vom Bungalow seiner Eltern. Karin und Peter Sperrhage haben sich ihr Reich gemütlich eingerichtet. Hier gibt's immer was zu werkeln, sagen sie.

Am Wochenende beispielsweise stand Teppichverlegen auf der Tagesordnung der Sperrhages. Missen möchten sie das Leben auf dem Platz am Akazienteich nicht mehr. Hier finden sie den Ausgleich nach einer anstrengenden Woche, meint Karin Sperrhage.

Das empfinden auch die anderen Camper, die es immer wieder hierher zieht. Einer, der hier nicht seine Zelte aufgeschlagen hat, ist Horst Salokat. Wenn es dunkel wird, packt er seine Angel ein und fährt nach Hause. Aber er wird wiederkommen, sagt er, um zu fischen und jene vertrauten Menschen zu besuchen, die am Akazienteich ob Sommer oder Winter das Leben genießen. Ein ganz besonderes: das Camperleben.