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Thurländer Unternehmen Thurländer Unternehmen: Von heißen Schenkeln und kühler Vitaminkost

Von SYLVIA CZAJKA 13.07.2010, 16:53

Bitterfeld/MZ. - gern ihren Appetit. "Gegessen wird immer", sagt der dreifache Geschäftsführer. "Das war auch zur Wirtschaftskrise so." Ob "Thurländer Hähnchengrill", "Salate und Feinkost" oder "Anhaltiner Salate" - die Gesellschaften mit beschränkter Haftung haben die Zeit gut überstanden. Mittlerweile kann Dreißig auf 20 Jahre Firmengeschichte zurückblicken.

Das Team - aus mehr als 200 Mitarbeitern bestehend - schwitzt dafür am Grill und fröstelt bei der Salatproduktion. Manfred Dreißig jammert nicht. Dazu habe er keinen Grund. Auf seine Mannschaft ist er einfach nur stolz. Zu der gehört mittlerweile auch Dreißig Junior - Hagen Dreißig - ein Anfang Dreißiger und Betriebsleiter der Thurländer Salate und Feinkost GmbH.

Zwölf Tonnen Gemüse werden hier täglich verarbeitet. Das beziehe man zur Reifezeit natürlich aus Deutschland. Salate kommen beispielsweise aus Arensdorf bei Köthen. Es war das Jahr 1995, als die Dreißigs in der eigenen Küche die Lust am "grünen" Genuss für sich entdeckten und dem Gemüse Geschmack verpassten. Ganz nach eigenem Gusto. "Und es kam bei den Leuten an", erinnert sich Manfred Dreißig an die ersten Küchenexperimente, die in der Garage ihre Fortsetzung erfuhren. Im Jahr 2000 begann dann die Produktion.

Natürlich stellen die Thurländer auch die Dressings nach eigenen Rezepten her. Acht bis zehn Tonnen werden täglich portioniert und in einem Salatmix in alle 16 Bundesländer sowie nach Österreich geliefert. Täglich verlassen über 60 000 Schalen das Betriebsgelände, das sich im Thurländer Gewerbegebiet befindet. Die kommen griechisch, italienisch und deutsch daher. Die Geschmäcker sind eben verschieden, weiß Hagen Dreißig.

"Die Produktion der Salate wird durch den Internationalen Food Standard zertifiziert, sie sind nicht konserviert, ein naturbelassenes Produkt", erläutert der Betriebsleiter.

Und wenn sich Manfred Dreißig an die Anfänge erinnert, dann muss er schmunzeln. Mit einem gebrauchten Wagen, der zum Hähnchen-Grill umfunktioniert wurde, fing alles auf dem elterlichen Hof an, erzählt der 55-Jährige. Mittlerweile haben die Firmen einen festen Platz im Thurländer Gewerbegebiet. Abwasser- und Wasserleitungen wurden in Eigenregie verlegt, eine eigene Trafostation sorgt für die Stromzufuhr. "Unser Betrieb hat sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt", sagt Manfred Dreißig. Derzeit wird ein neues Verwaltungsgebäude errichtet und eine neue Halle für die Hähnchen umgebaut.

Rund fünf Millionen Euro wurden seit dem Jahr 2000 in die Unternehmen investiert. Im September wolle man die Einweihung mit dem 20-jährigen Jubiläum verbinden. "Wenn alles klappt", gibt sich der Chef optimistisch.

Ob Dreißig gern noch mal dreißig wäre? "Wer nicht", meint er. Ob er etwas anders gemacht hätte? "Auf keinen Fall." Ein eigenes Unternehmen zu führen, das war schon immer sein Traum und das tut er gern, obwohl er nicht mehr dreißig ist.