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Suppenküche kocht vor Arbeitsamt

Von Dirk Skrzypczak 30.12.2004, 15:57

Wittenberg/MZ. - Die Globalisierungsgegner von Attac und das Soziale Bündnis wollen am kommenden Montag in Wittenberg beim so genannten "Agenturschluss" friedlich gegen die Arbeitsmarktreform der Bundesregierung protestieren. Dem Aufruf mehrerer Gruppierungen, die Arbeitsagenturen am 3. Januar bundesweit lahm zu legen, wolle man nicht folgen.

"Wir haben eine Suppenküche vor oder im Arbeitsamt geplant, um symbolisch zu zeigen, dass sich die Hartz-IV-Empfänger künftig kein Essen mehr leisten können. Es geht keineswegs darum, die Mitarbeiter zu bedrohen oder von der Arbeit abzuhalten. Wir wollen die Behörde auch nicht stürmen", sagt Andy Müller von Attac. Unterdessen ruft das Soziale Bündnis von 10 bis 12 Uhr zur Demonstration in der Bugenhagenstraße auf, nachdem eine vorgesehene Protestveranstaltung auf dem Parkplatz der Agentur nicht genehmigt wurde. Wolfram Altekrüger schließt freilich nicht aus, dass die Hartz-IV-Gegner doch noch zur Agentur in der Melanchthonstraße ziehen. Und wenn doch, dann "hoffentlich friedlich."

Die Arbeitsagentur will für "sachdienliche Gespräche" die Türen nicht verschließen. Darauf seien die entsprechenden Mitarbeiter auch vorbereitet. Allerdings werde man, so Pressesprecherin Margitta Harm, keine Störung des Arbeitsablaufes dulden und notfalls Maßnahmen in die Wege leiten. Das Polizeirevier Wittenberg sieht dem "Agenturschluss" gelassen entgegen. "Wir werden die Demonstration in der Bugenhagenstraße begleiten und schützen. Sollten sich die Proteste gegen die Agentur für Arbeit richten, entscheidet der Hausherr, wie verfahren wird", erklärt Polizeidirektor Franz Ziemer. Die Beamten seien jedenfalls darauf eingestellt, im Ernstfall auch einzuschreiten. Er hoffe aber, dass es dazu nicht komme.