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Spielspaß und Maränenessen

Von Antonie Städter 27.08.2006, 16:15

Bitterfeld/MZ. - Bei Spielen wie Fische angeln oder Zielschießen mit einer Wasserpistole können sich nicht nur die jüngsten Festbesucher begeistern - auch die Eltern, Omas und Opas sind voll bei der Sache. "Sonst zählen bei uns Meter und Zeiten, aber heute wollen wir auch einmal zeigen, wie sehr Sport Spaß machen kann", sagt die Geschäftsführerin des Kreissportbundes Bitterfeld, Heidrun Dörfler.

Gleich nebenan präsentiert sich der kürzlich aus den Basketballvereinen Sandersdorf, Bitterfeld und Wolfen gegründete Verein "BSW Sixers" mit einem Freiwurfwettbewerb. "Wir suchen noch einige Minis - also Spieler unter zwölf Jahre", sagt die 1. stellvertretende Vereinsvorsitzende, Anja Petermann, "damit wir in der nächsten Saison vielleicht eine Mannschaft zusammen bekommen". Bislang spielen nur vier Jungs in dieser Altersklasse. Auch sie sind an diesem Samstagmorgen - zusammen mit zwei Freunden - gekommen, um kräftig die Werbetrommel für ihren Sport zu rühren.

In einer kurzen Pause ihres Spiels drei gegen drei erklären Leon, Chris, Julian, Maximilian, Dominic und Felix einstimmig, was das Tolle am Basketball ist: "Man kann gute Tricks machen, es macht Spaß und es ist ein Teamspiel" und - in Anspielung an den großen Konkurrenten Fußball: "Man macht was anderes."

Auf der Bühne am Stadthafen erklingen volkstümliche Klänge des Leipziger Duos "It's magic". Später werden hier etwa die Gruppe Friendship United, Daniela Rohde und die Band Hausarrest aus Hannover bei der "Radio Brocken-Tour" auftreten. Nun präsentieren sich an verschiedenen Ständen neben Händlern etwa der BUND mit seinem Wildnisprojekt, das Bitterfelder Tierheim, Poucher Boote und der Jugendclub '83 aus Wolfen. Auch Diplom-Biologin Sandra Kortmann ist mit ihrem Projekt "Pusteblume" vor Ort. An ihrem Stand können Kinder kleine Experimente aus der Welt der Biologie, Chemie und Physik ausprobieren.

Die älteren Besucher indes scheinen, besonders um die Mittagszeit, einen anderen Lieblingsstand zu haben: den des Fischers Tom Bernau. Er verkauft Maränen geräuchert oder gebraten, die 200 Meter weiter in der Goitzsche gefangen wurden. Schließlich ist an diesem Samstag auch Fischer- und Maränenfest; das dritte, an dem Fischer Bernau mit von der Partie ist. An seinem Stand haben sich auch die Radler Elisabeth und Horst und Strohschneider aus Jeßnitz eingefunden. Das Fest finden die zwei besonders schön, "weil für jede Altersgruppe etwas dabei ist". Auch Annelie und Heiner Lindstedt, die mit Enkel Tom gekommen sind, sind zufrieden mit den "Bitterfelder Wasserspielen". Allerdings: "Wir hätten gedacht, es ist mehr los", so die 60-Jährige. Und sie fügt hinzu: "Das Angebot ist nicht schlecht, aber das Interesse der Bürger ist gering." Auch Hans-Jürgen Storbeck, Kreisjugendwart des Anglervereins Bitterfeld, hat sich wohl mehr Besucher gewünscht. "Die Hemmschwelle zu angeln ist recht hoch", sagt er. Das liege besonders daran, dass es eben eines Angelscheins bedarf, um dieses Hobby ausüben zu dürfen. Bereits um 7 Uhr starteten die Angler ihr Fest mit Hegefischen am Stadthafen. Ein zwei Kilo schwerer Fisch aus der Art der Brassen wurde da aus der Goitzsche gefischt.