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Nach der Flut Nach der Flut: Premiere für die Landes-Orden

Von Ute Otto 04.11.2002, 21:42

Wittenberg/MZ. - Eckhard Schulze aus Wittenberg und Wolfgang Winkler aus Pretzsch bekommen heute vom Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer (CDU) für ihren freiwilligen Einsatz während der Flutkatastrophe die Hochwassermedaille des Landes Sachsen-Anhalt überreicht.

"Die Flut war für uns ein Ereignis, das mit nichts vordem vergleichbar ist." Frank Schneider Kreisbrandmeister

Auch Landrat Hartmut Dammer (parteilos), der Kreisbrandmeister Frank Schneider, der Zschornewitzer Polizeikommissar beim Bundesgrenzschutz Erich Ritter und der Gräfenhainicher Mathias Weber (Leiter des Technischen Hilfswerks in Dessau) gehören zu den 40 Männern und Frauen aus Bundeswehr, Polizei, Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Hilfsorganisationen sowie der Schar Freiwilliger, die als erste die vom Land gestiftete Medaille erhalten.

Wie die MZ von der Staatskanzlei erfuhr, handelt es sich nämlich beim heutigen Festakt im Magdeburger Palais am Fürstenwall um den Auftakt der Ehrungen. Weitere Auszeichnungen werden folgen. "Wir rechnen mit tausend", so Oliver Brömme von der Protokollabteilung des Presseamtes.

Während Winkler und Schulze neben drei weiteren unberücksichtigt gebliebenen Namen auf der Vorschlagsliste des Landkreises standen, wurden die anderen Geehrten aus dem Landkreis von den ebenfalls vorschlagsberechtigten oberen Landesbehörden oder dem Regierungspräsidium nominiert. Auch der Landrat, "der hat sich ja nicht selber vorgeschlagen", so Pressesprecher Ronald Gauert.

Die Ehrung werde im Landratsamt nicht als persönliche Auszeichnung für Dammer, "sondern als Würdigung der Einsatzbereitschaft der vielen Helfer im gesamten Landkreis" verstanden. Und sie möge nicht in einen Zusammenhang mit den unterschiedlichen Standpunkten zwischen dem Landrat und dem Regierungspräsidium über das Vorgehen an den Deichen gebracht werden, so Gauert. "Außerdem verleiht der Ministerpräsident die Medaille und nicht das Regierungspräsidium." Hartmut Dammer war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Frank Schneider jedenfalls freut sich über die Auszeichnung. "Es ist schon eine Ehre." Am Freitag hat er die Einladung zum Festakt bekommen. Er werde die Medaille stellvertretend für alle Kameraden der freiwilligen Feuerwehren des Landkreises entgegen nehmen, sagte der 44-Jährige. Schon seit 25 Jahren ist Schneider Feuerwehrmann, 2000 wurde er Kreisbrandmeister. "Die Flut war für uns ein Ereignis, das mit nichts vordem vergleichbar ist."