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MZ vor Ort MZ vor Ort: Zündstoff rund um den Teich

Von Christian Schafmeister 19.04.2002, 12:35

Ogkeln/MZ. - Zwei Sachen mussten gleich zu Beginn des MZ-Vor-Ort-Termins in Ogkeln am vergangenen Donnerstag geklärt werden. Statt 450 Meter Gehweg, die während der Dorfsanierung vor einigen Jahren gemacht worden sind, waren es sogar 650. "Ich habe dabei einfach den Winkel nicht bedacht", räumt Bürgermeister Joachim Kliebe ein. Und der Feuerwehr-Verein hat nicht knapp 20, sondern mehr als 40 Mitglieder.

Obwohl die Dorferneuerung schon vor einigen Jahren abgeschlossen wurde, sorgt sie in Ogkeln noch immer für Gesprächsstoff. So sei der Weg um den Dorfteich unbefestigt geblieben, was regelmäßig zu Problemen führe, erklärte Inge Berndt. "Der Teich steht bei uns häufig bis vor die Tür, Wasserlöcher bleiben ewig da", schimpfte die Anwohnerin, die "es einfach bloß so schön wie alle anderen" haben will. Nicht zufrieden ist auch Angela Pötzsch, deren Grundstücks-Einfahrt nicht mit befestigt worden ist. "Da sind wir die einzigen im gesamten Ort", empörte sie sich. Doch positive Stimmen sind ebenfalls zu hören. "Eigentlich ist doch alles im Dorf sehr schön gemacht worden", so Regina Jordan.

Allerdings stören die Frau, die direkt am Eingang des Ortes wohnt, die vielen Raser. "Die kommen oft mit Tempo 120 in unseren Ort geknallt", berichtet sie. Zwar sind in Ogkeln bloß 50 km/h erlaubt, "aber viele rechnen das wohl pro Achse", scherzt jedenfalls der Wirt in der Gaststätte "Zur Linde". Da es sich bei der Durchfahrt um eine Landesstraße handelt, könne die Gemeinde nicht einfach die Geschwindigkeit herabsetzen, entgegnete Kliebe den Leuten, die eine drastische Tempo-Reduzierung fordern. Doch immerhin werde jetzt überlegt, das Ortseingangsschild Richtung Meuro um einige Meter nach vorne zu verlegen.

Ganz andere Sorgen hat die Feuerwehr, die sich sehnlichst ein neues Fahrzeug wünscht. Oft komme die Wehr erst verspätet zu Einsätzen, da die Kameraden erst auf ein Zugfahrzeug der Agrargenossenschaft

angewiesen sind. "Die machen sich doch so lächerlich", glaubt Frau Jordan. "Wir wären schon mit einem gebrauchten Fahrzeug zufrieden", sagte Gerhard Winkler, "und die 5000 Euro würden sich schon lohnen, wenn wir ein Menschenleben retten". Immerhin: Die bisherige Zusammenarbeit mit den Wehren in Meuro und Bad Schmiedeberg klappe sehr gut, sagte Winkler.

Dass sie nun das Flugfest im Dorf nicht mehr hätten, bedauert dagegen Angela Pötzsch. "So viele Höhepunkte gibt es hier doch sonst

nicht." Doch Bernd Hering macht auch auf Probleme aufmerksam. "Generell haben derartige Feste während der letzten Jahre zugenommen, die Belastung für die Organisatoren war ganz schön, die Beteiligung hat am Ende hingegen stagniert."

Um den Bolzplatz besorgt ist Gerhard Winkler. "Der Bolzplatz ist für die Kinder doch eine Gefahr. Da müsste zumindest etwas Mutterboden hin und Rasen gesät werden." Aus Sicht von Regina Jordan könnten das die Jugendlichen eigentlich auch selbst machen, zumal das Gelände nicht der Gemeinde, sondern der Treuhand gehöre. "Überhaupt", so der Vorschlag der Frau aus Ogkeln, "wäre ein gemeinsamer Arbeitseinsatz mal eine gute Sache, dann wären wir hier schon weiter".