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Konzert in Möhlauer Kirche Konzert in Möhlauer Kirche: Liebestoll und tierisch heiter

Von Theresa Pfeifer 28.04.2002, 17:35

Möhlau/MZ. - Im mittelalterlichen Stil gekleidet eröffnete Jan Blümel das Konzert mit Klängen auf dem Dudelsack. Der Musiker, der sich auf der Burg Falkenstein bei Aschersleben Zuhause fühlt, glänzte während des ganzen Programms durch seine Künste an den verschiedensten Instrumenten. So spielte er auf der Gitarre, der Schalmei und der Bouzouki, einem Saiteninstrument, das seine Popularität mit der griechischen Unterhaltungsmusik gewann. Doch auch durch seine gesangliche Darbietung wusste Blümel die Gäste zu erfreuen. Begleitet wurde er dabei von Katja Stock auf der Flöte oder an den Trommeln.

Es war aber nicht allein die Musik, die eine heitere Stimmung in der Kirche erzeugte. Die Liedtexte und Fabeln aus der Vergangenheit sorgten durch allerlei ordinäre Anspielungen für Gelächter in den Reihen. So gab es in der mittelalterlichen Zeit einen Mönch, der sich tatsächlich auf eine Nacht im Stroh mit der Nonne einließ. Pater Gabriel dagegen verhalf der holden Anna sogar zu einer nagelneuen Seele, jedoch erst nach einer Liebelei im Beichtstuhl. Und der verwitwete Ehemann fragte sich voller Sorge einzig und allein, wer nun für ihn die Socken stopft und das Abendbrot kocht, da seine Frau dahingeschieden ist.

Neben den lustigen Anekdoten aus dem Alltag der mittelalterlichen Leute brachten die Musiker altnordische und altfranzösische Klänge zu Gehör. Birgit Hagedorn spielte an der Orgel, während ihre männlichen Kollegen "Stella splendens", ein spanisches Lied aus dem 14. Jahrhundert, sangen. Nachdem die Zuhörer auch Bekanntschaft mit einem diebischen Schwein und seinem Ferkel aus der irischen Fabelwelt gemacht hatten und endlich genau wussten, welche Vor- und Nachteile die Ämter des Papstes und des Sultans haben, ging es auf zu einem harmonischen Spaziergang im "Mondenschein". Mit seiner Eigenkomposition "Malin Head" beendete Blümel schließlich das Programm.

Der Applaus war den vier Musikern, die mit ihrer Formation eine Premiere in Möhlau feierten, sicher. Doch letztlich hofften sie vor allem auf die Großzügigkeit ihres Publikums. "Die Künstler verzichten auf ihr gesamtes Honorar", erklärte Organisator Hagedorn. "Die Spenden werden für die Restaurierung dieser Kirche genutzt", versprach der Möhlauer.