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Kommunalwahl in Anhalt-Bitterfeld Kommunalwahl in Anhalt-Bitterfeld: König nimmt den Kampf auf

Von Ulf Rostalsky 21.03.2014, 18:10
Ronald König
Ronald König Archiv/Aleithe Lizenz

Zörbig/MZ - Die Freien Wähler in Anhalt-Bitterfeld zeigen Flagge. „Wer bei Kreistagswahlen flächendeckend antritt, sollte auch einen Landratskandidaten aufstellen. Vorausgesetzt, es findet sich eine geeignete Person dafür“, sagt Zörbigs Bürgermeister Rolf Sonnenberger, der im aktuellen Kreistag die Fraktion der Freien Wähler führt.

Die Freien Wähler sind fündig geworden und schicken mit Ronald König einen erfahrenen Wahlkämpfer ins Rennen. Der 46-Jährige bewarb sich bereits 2007 um das Anhalt-Bitterfelder Landratsamt. Damals allerdings für die SPD, zu der er bereits 1990 gestoßen war. Der Genosse verlor die Wahl, kam nicht mal in die Stichwahl. Trotzdem sah er Platz 3 mit damals gut 16 Prozent als Ergebnis an, auf dem man hätte aufbauen können. „So war die Absprache. Vieles ist aber nicht eingehalten worden.“

König will nicht nachhaken. Er ist kein Genosse mehr und hat jetzt auch den Wechsel aus der Kreistagsfraktion von SPD und Grünen zu den Freien Wählern angekündigt. „Zur nächsten Sitzung ist alles perfekt“, betont der Bankbetriebswirt, der seinen Wechsel so ungewöhnlich nicht findet. Er sei nicht der erste, der die SPD verlasse und woanders versuche, politisch zu gestalten. König bringt den Bitterfelder Ex-Bürgermeister Werner Rauball ins Spiel, der jetzt ein Zugpferd der Linken ist.

„Ich habe noch Lust auf Politik, möchte mich einbringen“, so König. Der Roitzscher macht keinen Hehl daraus, dass er im Kreistag zuletzt so gut wie nie ans Rednerpult getreten ist. Die Ruhe erklärt er mit Unzufriedenheit. Nun fühle er sich aber heimisch. Zumal er die federführenden Akteure der Freien Wähler meist schon seit Jahren kenne und schätzen gelernt habe.

Die Freien Wähler vertrauen ihm. Bei nur einer Stimmenthaltung wurde Ronald König zum Landratskandidaten gewählt. Jetzt will er durchstarten und die Leute mitnehmen. „Ich bin keinen Zwängen mehr ausgesetzt. Ich kann schon frei reden und Entscheidungen treffen.“ Was König sagt, sehen die Freien Wähler in Gänze als ihr großes Plus an. Politikverdrossenheit wollen sie mit konkreter Arbeit vor Ort begegnen. Sie wollen reden mit den Leuten, deren Probleme sie zu kennen glauben. Arbeit an der Basis: Den Trumpf wollen die Freien Wähler ausspielen, die im Landkreis ein buntes Sammelsurium an Gruppierungen sind.

„Das ist doch gut so“, meint Sprecher Mario Rudolf, der die Freie Fraktion Zerbst führt und auch ein Taktierer ist. Allein hätten die Gruppen wenige Gestaltungsmöglichkeiten im neuen Kreistag. Da sie allerdings als Listenvereinigung antreten, könnten sie zur starken Kraft werden. Auf die Fahne geschrieben haben sich die Freien Wähler bürgernahe Politik in allen Bereichen. Sie treten für den Erhalt aller Grundschulen und Kindergärten sowie die faire und gleichberechtigte Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Landkreis, Städten und Ortschaften ein.