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Höhe der Umlage sorgt für Zündstoff

Von Dieter Maertins 12.01.2005, 17:36

Wolfen/MZ. - Bobbaus Bürgermeister Dieter Ullmann (CDU) bezeichnete die von der Wolfener Verwaltung vorgelegten Zahlen als "jenseits von Gut und Böse". Als Pro-Kopf-Umlage kämen, so Wolfens Kämmerer Bernhard Borowski, auf die Kommunen 297,27 Euro zu. Das sind rund 154 000 Euro mehr, als Bobbau an Umlage für die einstige Verwaltungsgemeinschaft mit Jeßnitz zahlen musste. "Das ist das Geld für eine neue Straße im Dorf", klagte Ullmann. Zum Vergleich: In der neuen Verwaltungsgemeinschaft mit Trägergemeinde Bitterfeld ist derzeit eine Umlage von 152,87 Euro im Gespräch (die MZ berichtete).

Ullmann vermisste eine exakte Aufschlüsselung darüber, welche tatsächlichen Mehrkosten durch die Aufnahme von Bobbau und Greppin entstehen. Die Sach- und Personalkosten für die von Wolfen übernommenen Mitarbeiter sind im Bobbauer Haushalt eingestellt. "Das steht außer Frage", so der Bobbauer Bürgermeister.

Alle Versuche, seinen Unmut zu dämpfen, fruchteten nichts. Weder Borowskis Hinweis, dass die Umlage auf dem Solidarprinzip basiere, noch der, dass eine Spezifizierung von Leistungen auf einzelne Kommunen nicht machbar sei. Auch seien viele Bereiche der Verwaltung aus der Kostenkalkulation herausgenommen. Selbst die Zusicherung von Wolfens Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos), dass es einen Plan-Ist-Vergleich am Jahresende geben werde und eventuelle Rückzahlungen, konnte wenig schlichten.

Die Greppiner hielten sich zurück und sagten kein Wort. Thalheims Bürgermeister Manfred Kressin (CDU) sagte, dass seine Gemeinde trotz Kompromisslösungen an der Umlagehöhe stets schwer zu tragen hatte. Die Pro-Kopf-Methode habe durchaus ihren Klumpfuß, merkte er an. Wolfens Berechnungsmodell funktioniere so eigentlich nicht. Nun wird sich eine Arbeitsgruppe mit dem Problem befassen.