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Helfen ist feste Einrichtung geworden

Von IRIS LADEMANN 16.02.2010, 17:34

RAGUHN/MZ. - Unter dem Dach der örtlichen Diakonie-Sozialstation trifft man sich einmal monatlich in den Gemeinderäumen der katholischen Kirche, um sich auszutauschen, etwas gemeinsam zu unternehmen, oder ganz einfach eine Lesung oder einen Vortrag in gemütlicher Runde zu genießen. "Eine öftere Zusammenkunft ist kaum möglich, da alle Mitglieder in ihrer Fürsorge und dem Umgang mit den zu Betreuenden sehr eingebunden sind", schränkt Dorothea Hille ein.

Über zehn Jahre ist es inzwischen her, dass sich ein kleiner Kreis traf, um eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige zu gründen. "Sehr schnell entstand daraus eine gefestigte Gemeinschaft mit dem eindeutig erkennbaren Ziel: Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen", blickt die Leiterin der Selbsthilfegruppe zurück. Eigentlich, gesteht die inzwischen 75-Jährige, wollte sie die Leitung in einer Zeit abgeben, als sie selbst gesundheitliche Probleme hatte. Doch es habe sich keiner gefunden. Außerdem fühle sie sich jetzt wieder wohl, so dass alles wie gewohnt weiterlaufen kann.

Doch es gibt eine Reihe von Mitgliedern, die neben Ehemann Helmut Dorothea Hille zur Hand gehen. Zu ihnen gehört auch Brunhilde Hartling, die sich um die Finanzen kümmere. Doch nicht nur das. "Sie ist beispielsweise Rosenmontag mit einer Gruppe zu einem Konzert zum Gewandhaus nach Leipzig gefahren", erklärt Dorothea Hille, die die Fahrt organisiert habe.

"In den Jahren kamen auch Mitglieder hinzu, die sich um Nachbarn oder Bekannte in irgendeiner Form sorgen und sie auch beim Umgang mit Ämtern unterstützten. Auch starben in den Jahren viele der zu Pflegenden, jedoch verließ keiner der Pflegepersonen die Gruppe, sondern suchte sich im Umfeld eine neue Aufgabe." Daraufhin, so Dorothea Hille, wurde auch die Bezeichnung der Selbsthilfegruppe geändert von pflegende Angehörige in Pflegende und Begleitende.

Die monatlichen Treffs werden aber auch dazu genutzt, auf Veränderungen im Krankenkassenwesen und im kommunalen Umfeld hinzuweisen, es gibt Informationen darüber, was im medizinischen und pflegerischen Bereich wichtig ist, und es werden gezielte Gespräche geführt. In größeren Abstände erfolge auch von Seiten der Diakonie eine Auffrischung des Pflegekurses in theoretischer und praktischer Form. So finde beispielsweise am 23. und 24. Februar jeweils 16 Uhr ein solcher Auffrischungskurs statt. Und dass passiere laut Hille ganz praktisch. Dafür werde extra ein Pflegebett bereitgestellt, um ganz praxisnah "zu üben". "Dieser Kurs wird von Schwester Beate Kunath geleitet, die nicht nur bei der Diakonie-Sozialstation arbeitet, sondern auch Mitglied unserer Gruppe ist."