Heimatstube Wolfen: Heimatstube Wolfen: Reicher Fundus von Zeugen des Alltags

Wolfen/MZ. - Das Haus Alter Markt 37 beherbergt die Heimatstube Wolfen. Und um es gleich zu sagen - das ist eine maßlose Untertreibung. Nicht nur die Quadratmeterzahl, auf denen Klaus Dieter Richter hier Zeugnisse der Geschichte zusammengetragen hat, schlägt jede andere Heimatstube um Längen. Auch die Zahl der Exponate imponiert. Die Heimatstube ist ein reicher Fundus historischer Zeugen des Alltags. Selbst Benno Heinemann, als Ortschronist bestens mit Wolfens Geschichte und ihren Zeugen vertraut und nicht zum erste Mal hier, muss immer wieder staunen. "Viel zu wenig wird über die Wolfener Heimatstube berichtet", meint er.

1994 hat Richter mit dem Sammeln angefangen. Hausrat vergangener Zeiten, Fotoapparate, Radios, Haushaltsgeräte, Schreibmaschinen, Werkzeug verschiedenster Handwerkssparten, Schulmaterialien, Zaumzeug - die Liste ließe sich fast nach Belieben ausdehnen. In einem ehemaligen Stall stehen Dreschmaschinen, Pflüge und anderes landwirtschaftliches Gerät, das daran erinnert, dass Wolfen einst ein Bauerndorf war. Und von den schweren Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg zeugt unter anderem eine Kollektion von Igelit-Erzeugnissen.

"Ich sammle alles, was alt ist", sagt Richter. Waren es anfangs Stücke, die ihm selbst gehörten oder irgendwo aufgefallen waren, sind es mittlerweile auch viele Exponate, die er von anderen geschenkt bekam. Richters Heimatstube ist eben schon längst ein Begriff. Und auch Heinemann wird ihm das eine oder andere noch vermachen, verspricht er bei dem Rundgang. Flohmärkte und ähnliches allerdings sucht Richter nicht auf. "Das würde zu teuer werden", sagt er.

Seine Heimatstube ist leider kein richtiges Museum mit festen Öffnungszeiten. "Anrufen genügt, oder einfach mal klingeln", beschreibt der Hausherr die Eintrittsprozedur. Die Zeit finde er dann schon, Interessenten zu begleiten. Und die werden staunen.