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Factory Outlet Center Factory Outlet Center: Facelifting für den Pep-Markt in Brehna

Von Christine Färber 06.05.2015, 07:20
Die Bauarbeiten für das Factory Outlet Center in Brehna gehen zügig voran. Im Frühjahr 2016 sollen die ersten Läden öffnen.
Die Bauarbeiten für das Factory Outlet Center in Brehna gehen zügig voran. Im Frühjahr 2016 sollen die ersten Läden öffnen. Thomas Ruttke Lizenz

Brehna - Noch bestimmen Kran und Kelle das Geschehen im Pep-Markt Brehna. Bald schon Kunert und Co. Die Baustelle des Factory Outlet Centers (FOC) an der Autobahnabfahrt Brehna der A9, in dem zu kleinem Geld große Modemarken angeboten werden sollen, nimmt Gestalt an. „Wir sind voll im Plan“, sagt Manfred Sievering, Chef der Centrum Bau, die den künftigen Konsumtempel errichtet.

Es ist eine Baustelle von durchaus beachtlicher Größe. Die dirigieren gleich vier Bauleiter. Sievering zieht die Augenbrauen hoch und lächelt und nickt, weil er weiß: Ein Vorhaben von der Größe braucht die auch. Neun Firmen der verschiedensten Gewerke arbeiten hier zur Zeit nebeneinander - das sind immerhin 120 Leute, die unter einen Hut gebracht werden wollen. 40 Unternehmen werden es in absehbarer Zeit sein. Alltagsgeschäft nennt es der Chef ganz locker. Die allermeisten Firmen kommen aus der Region. Sievering sagt, er arbeite gern mit hiesigen Handwerkern. „Auf die Leute ist Verlass“, meint er. „Jetzt erst habe ich die erste Firma, die nicht aus den neuen Bundesländern ist.“ Immerhin: Die Baustelle wurde im Herbst vergangenen Jahres eröffnet.

Das FOC entsteht auf dem ursprünglichen Baufeld des Pep-Einkaufsmarktes komplett neu - der vordere Teil indes mit der Kaufhalle bleibt, wie er ist. Sievering kennt sich aus mit dem riesigen Gebäude in Brehna. Kein Wunder: Die Centrum Bau GmbH, Tochter des Immobilieneigners und Investors ITG (Investitions- und Treuhand Gesellschaft) Düsseldorf, hat bereits 1990 den Pep-Markt gebaut. Schon damals war Manfred Sievering Chef des Unternehmens und regelmäßig vor Ort. Das lässt sich der Diplomingenieur, der das Bauhandwerk von der Pike auf gelernt und bis heute sein Herz daran gehängt hat, auch nicht nehmen. Er lacht und meint: „Man muss schon ab und zu mal selbst herkommen und gucken, was passiert.“

Kein Zeitdruck

In Brehna läuft alles im Takt. Zeitdruck kennt Sievering bei dieser Baustelle nicht. Der mitteldeutsche Winter war ihm sozusagen gnädig, die Leute konnten ohne Unterbrechung arbeiten. Gute Bedingungen also für die gewaltige Investition - immerhin werden letztlich rund sechzig Millionen Euro geflossen sein, wenn der dritte Bauabschnitt übergeben ist. Wann das ist, dazu will Horst Jütte, Mitglied der ITG-Geschäftsführung, sich noch nicht äußern. Fakt ist, dass der erste Abschnitt im kommenden Frühjahr übergeben wird und dann also die ersten Geschäfte ihre Türen öffnen. Insgesamt werden einmal 100 Händler unter diesem neuen Dach des FOC ihre Waren anbieten.

Viel ist bis heute geschafft, in vier Wochen wird der Rohbau stehen. Jetzt ist die Fertigteilkonstruktion fix und fertig. Zuvor allerdings stand eine Menge Dreckarbeit: Eine rund 19.000-Quadratmeter-Fläche musste von allem, was darauf stand, beräumt werden.

Das Factory Outlet Center hat eine lange Anlaufzeit gehabt: Das niederländische Unternehmen Stable International Development plante ebenfalls ein Outlet und zwar im nur wenige Kilometer entfernten Wiedemar. Dagegen hatten mehrere Kommunen geklagt, weil sie unter anderem einen Abzug der Kaufkraft befürchteten.

Dass letztlich nur ein Center in der Region Erfolg haben würde, wussten sowohl Stable International als auch ITG. Nach vier Jahren einigten sich die Investoren plötzlich auf die gemeinsame Entwicklung in Brehna. Das Projekt nimmt nun Gestalt an: Eine riesige Baustelle ist entstanden. 2016 soll das FOC in Betrieb gehen.

Inzwischen ist die große Lichtkuppel des Einkaufszentrums errichtet, unter der später die Kundschaft mit ihren Luxus-Schnäppchen flanieren wird. Die ersten Fassadenteile sind montiert, mit Wärmedämmung und Dacheindeckung wurde begonnen, die Installateure sind bei ihrer Arbeit.

Die Region hat seit Jahren auf das Factory Outlet Center gehofft, gemeinsam mit dem Investor dafür gekämpft und an dem Projekt festgehalten. Immerhin stehen im Endeffekt rund 500 Arbeitsplätze in Aussicht. Und die Chance, dass sich der Name Brehna weiter als bis Halle oder Leipzig herumspricht. Immerhin gehen Experten davon aus, dass knapp acht Millionen Menschen das Center in 90 Autominuten oder weniger erreichen können. 1,5 Stunden Autofahrt rechnen sie für den Einzugsbereich. (mz)

Auf dem größten Teil des Baufeldes vom Pep-Markt entsteht nun etwas Neues.
Auf dem größten Teil des Baufeldes vom Pep-Markt entsteht nun etwas Neues.
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