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Brigitta Weber Brigitta Weber: Freude über jede Scherbe im Boden

Von Iris Lademann 14.01.2003, 20:56

Zörbig/MZ. - Der Anlass, aus dem sich am Dienstag zahlreiche Gäste im Foyer des Anhaltischen Theaters in Dessau einfanden, war die Verleihung des Denkmalpreises des Landes Sachsen-Anhalt 2002. Zu den Ausgezeichneten gehörte auch die ehrenamtliche Leiterin des Zörbiger Heimatmuseums und Vorsitzende des Heimatvereins, Brigitta Weber.

Für ein paar Stunden hatte die ehrenamtliche Leiterin des Zörbiger Heimatmuseums, Brigitta Weber, am Dienstag ihren heiligen Hallen den Rücken gekehrt, um eine Auszeichnung in Dessau entgegenzunehmen. Voll Freude über die Anerkennung ihrer jahrzehntelangen Arbeit - vor allem auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege - nahm sie den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt entgegen. Noch heute freut sie sich, wenn es ihr gelingt, auch nur eine Scherbe aus dem Boden zu bergen.

"Meine Neugierde und mein Interesse für das weite Feld der Denkmalpflege begannen einst in meinem Geburtsort Magdeburg", sagt die Wahlzörbigerin über sich selbst. Die Besichtigung des Magdeburger Doms im Rahmen des Heimatkundeunterrichts und eine Gedenktafel für den Pädagogen Heinrich Schokke am Wohnhaus der Familie hatten die damals 17-Jährige sehr beeindruckt.

Das Geschichtsstudium an der Martin-Luther-Universität Halle schien die logische Folge. "Ur- und Frühgeschichte gehörte zu meinem Ausbildungsprogramm", erklärt die Ausgezeichnete, die es der Familienplanung wegen nach Zörbig zog. Zudem sollte das Museum hier zum ersten mal mit einer hauptamtlichen Stelle besetzt werden. "Außerdem habe ich hier ein gut vorbereitetes Feld gefunden", gesteht die 67-Jährige. Denn der 1959 verstorbene Lehrer, Heimatforscher und Gründer des Heimatmuseums, Otto Schmidt, habe sich als äußerst aktiver Bodendenkmalpfleger erwiesen. Gemeinsem mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle habe er sämtliches Fundmaterial aufgearbeitet.

"So trat ich 1960 ein leichtes und zugleich schweres Erbe an", sagt Brigitta Weber zurückblickend. "Leicht, weil ich auf die Arbeit des langjährigen Leiters aufbauen konnte und mir ein Kollektiv erfahrener Heimatfreunde zur Seite stand. Schwer, weil ich bestrebt war, den Stand nicht nur zu halten sondern weiterzuführen."

Auch heute steht sie nicht allein. Denn der 1991 gegründete Heimatverein, der 62 Mitglieder zählt und dessen Vorsitzende sie ist, steht wie ein Mann hinter ihr.