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Bitterfelder Bilder in Halle

Von Christine Krüger 09.02.2006, 18:55

Bitterfeld/MZ. - Die zwei von insgesamt 30 Bildern aus der im Depot gelagerten "Bitterfelder Sammlung" von Gemälden, Grafiken und Plastiken, die zwischen 1959 (erste Bitterfelder Konferenz) und 1989 entstanden, sind bis Mitte des Jahres in der Behörde zu sehen.

Angelegt wurde die Sammlung vom Chemiekombinat Bitterfeld (CKB). Zum großen Teil sind es Auftragswerke von Berufskünstlern der Region, aber auch Arbeiten aus Bitterfelder Laienzirkeln, die vor allem - wie es die erste Bitterfelder Konferenz 1959 forderte - die Arbeitsumwelt im Stil des sozialistischen Realismus abbildeten. Rund 240 Arbeiten umfasst der Bestand, der Teil des Landeskulturbesitzes (rund 7 000 Arbeiten) ist. Seit 2004 befindet er sich in Halle, wo er von der Dokumentationsstelle Bildende Kunst wissenschaftlich betreut wird. Zuvor waren Heimstatt der Bitterfelder Kulturpalast sowie Betriebe des einstigen CKB.

"Der Bestand ist in seiner Gesamtheit erhalten", so Hans-Georg Sehrt, Leiter des Kulturreferats des LVwA. Mit der Bitterfelder Sammlung verbinden sich bekannte Namen wie Walter Dötsch, Bernhard Franke, Herbert Ruhland, Bernt Wilke, Hans-Jürgen Haberkorn, Ralph Penz, Hans-Christoph Rackwitz, Rosemarie und Werner Rataiczyck und andere. "Es geht darum, dass es akzeptable Kunst ist und um die Qualität der Kunst", so Sehrt. "Wir bewahren das, was existiert, das ist ein Stück Regionalgeschichte." Längst nicht alle Künstler hätten sich vor den ideologischen Karren der DDR spannen lassen. Das zeige die Schau. "Es gibt Arbeiten, die nicht unbedingt Spaß machen, sie sich anzuschauen", betonte er. Die hängen allerdings auch nicht aus.

Dem Landkreis Bitterfeld, in dem letztlich die Arbeiten auch als Spiegel der hiesigen gesellschaftlichen Verhältnisse entstanden sind, ist es seinerzeit nicht gelungen, die Sammlung hier zu halten. Die finanziellen Möglichkeiten reichten nicht, entsprechende Bedingungen für die Aufbewahrung der Arbeiten zu schaffen. Doch wurde am Donnerstag im Publikum über eine Idee getuschelt: Wäre nicht die Bitterfelder Schwimmhalle, wenn sie als Sportstätte ausgedient hat, eine Option?