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Bayer Bitterfeld Bayer Bitterfeld: Alles im grünen Bereich

Von Christine Krüger 13.01.2003, 18:45

Bitterfeld/MZ. - Noch rechtzeitig vor dem großen Temperatureinbruch ist der Reaktor in das Produktionsgebäude des neuen MC-Betriebes gehievt worden. Die Bauarbeiten gingen ohne Unterbrechung weiter, erklärt Torsten Holtkötter, der als Chef die gesamte Baustelle koordiniert. "Wir haben natürlich einige Vorkehrungen getroffen, damit uns das Wetter nicht eiskalt erwischt", sagt er. So wurde eine riesige Plane wie ein Mantel um den gesamten Rohbau gelegt. Bautüren wurden eingehängt und größere Öffnungen mit Blechen verhängt.

"Außerdem wird das Gebäude gewärmt durch große Ölheiz-Gebläse", so Holtkötter. "Dreimal 120 Kilowatt. Für ein Einfamilienhaus braucht man 20 Kilowatt." Derzeit werden in dem Rohbau Apparate und Maschinen montiert, Rohre verlegt, Prozessleittechnik installiert. "Wenn jetzt die Schneeschmelze einsetzt, muss der Bau gegen Wasser dicht sein. Es müssen provisorische Ausläufe geschaffen, das Dach abgedichtet werden", so der Oberbauleiter.

Keine Probleme auch mit den Arbeiten am Kleinstmengenbetrieb. "Außer, dass der Chef heute erst am Nachmittag kommt", meint Bauleiter Mario Henschel und grinst viel sagend, als Albert Roggenbuck endlich den Bau-Container betritt. Seit fünf Uhr ist er unterwegs gewesen - auf der Strecke Köln - Bitterfeld. In Köln ging früh kein Flieger in die Luft. "Weil die Rheinländer keinen Schnee kennen, bricht alles zusammen", frozzelt Henschel weiter, aber Roggenbuck bleibt da ganz cool.

Die 20 Leute, die jetzt auf der Baustelle beschäftigt sind, arbeiten in einem warmen Gebäude. "Vor dem Kälteeinbruch hatten wir den Bau ringsum zu", sagt Henschel. Auch in der Bayer-Produktion sah es stets gut aus. Alle Leitungen im gesamten Unternehmen sind beheizt, erklärt Karsten Reiprich, der für Sicherheit und Technik zuständig ist. "Bei Temperaturen bis minus 30 Grad passiert da gar nichts."

Hin und wieder, setzt Burghard Schmidt, Betriebsassistent für Logistik im Lackharzbetrieb, hinzu, komme es bei extremen Temperaturen vor, dass die Boden-Auslauf-Armatur der Tanklastzüge vereist ist. "Die Tanks halten die Rohstoffe bei einer Temperatur von 170 Grad. Wenn so ein Wagen länger im Stau steht, kann es schon mal vorkommen, dass ein Ventil einfriert. Dann wird es mit der Dampflanze aufgetaut. Und das war's."