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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Umgang mit der Schrotsäge muss gekonnt sein

Von GERD LÜDTKE 28.08.2011, 16:03

GOSSA/MZ. - Brauchtumspflege wird in Gossa schon immer groß geschrieben. Der vor einigen Jahren gegründete Mühlenverein hat sich dieser Aufgabe ganz besonders angenommen. So wurde den Besuchern der Mühlenfeste in der Vergangenheit die Getreideernte einst und jetzt demonstriert oder die Entwicklung der Kartoffel vom Stecken bis zum Roden verfolgt. Auch dabei kamen teilweise historische, aber ebenso ganz moderne Geräte zum Einsatz.

"Unser Anliegen ist es, allen Besuchern die enorme Entwicklung in der Landwirtschaft deutlich zu machen und zu zeigen, wie die Bauern einst gearbeitet haben und jetzt arbeiten", erklärte Waldemar Dombek, Präsident des Gossaer Mühlenvereins.

In diesem Jahr stand der Wald mit seinem besonderen Reichtum, dem Holz, im Mittelpunkt. Während am 1. Mai einige vorwiegend jüngere Gossaer zeigten, wie sie mit der Motorkettensäge umgehen können, ging es an diesem Wochenende um mehr.

"Das Fällen, Entästen und Herausschleppen der Bäume aus dem Bestand können wir hier aus verständlichen Gründen nicht vorführen. Aber es haben sich kräftige Freunde gefunden, die die Verarbeitung des Holzes vorführen wollen", moderierte Dombek.

Wichtige Utensilien waren früher ein stabiler Sägebock und natürlich eine gut geschärfte Schrotsäge. Wie man damit richtig umgeht, zeigten Marcel Pannier und Marcus Martin. Bei der Arbeit mit der Schrotsäge kommt es darauf an, dass beide Beteiligte ziehen, auf keinen Fall zurück schieben.

Dass das Zerteilen von Stämmen in Kaminholzlängen heute deutlich einfacher und vor allem schneller geht, führte Marcel Rake mit seiner Motorkettensäge vor. Auch die Brüder Stephan und Sebastian Barthel aus Schmerz zeigten, dass sie mit ihren Maschinen perfekt umgehen können.

Zur perfekten Kaminholzaufbereitung gehört natürlich auch das Spalten des Holzes. Aus Sicherheitsgründen wurde die Arbeit mit der großen Axt nicht vorgeführt. Dafür zeigte ein mobiles Anbaugerät, wie heute schon im Wald oder an jeder beliebigen anderen Stelle die Aufbereitung des Holzes möglich ist. Die an einem Traktor mittels Kardanwelle angebaute Spaltmaschine ist universell einsetzbar.

Trotz des verregneten Tages waren viele Besucher gekommen, um sich die Vorführungen anzusehen. Am Nachmittag rissen dann sogar die Wolken auf und Petrus hatte ein Einsehen mit den tüchtigen Organisatoren vom Mühlenverein. Natürlich interessierten auch die über 40 ausgestellten Traktoren, die von ihren Besitzern liebevoll aufgebaut und gepflegt werden. Deshalb durften die Besucher auch beim Rundgang durch die Technikschau über den ältesten und den schönsten Traktor abstimmen.

Der mit Abstand älteste Traktor gehört Dieter Dietrich aus Plodda, er zeigte seinen Lanz aus dem Jahr 1936. Den ersten Platz unter den schönsten Maschinen belegte der Lanzbuldog von Sebastian Barthel aus Schmerz. Zweiter wurde Ulf Droth aus Gossa, gefolgt von Stephan Barthel aus Schmerz.