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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Kulinarische Reise durch die Welt

Von SUSANN LEHMANN 24.09.2010, 15:53

WOLFEN/MZ. - Wie schön und einfach Integrationsarbeit sein kann, zeigten Freitag die Euro-Schulen Bitterfeld-Wolfen. Im Rahmen des deutschen Weiterbildungstages, an dem bundesweit 600 Einrichtungen teilnahmen, wurde mit aktuellen und ehemaligen Teilnehmern des Integrationskurses ein "Kulinarischer Sprachkurs" veranstaltet.

Zwölf Menschen aus Russland, Kasachstan, Vietnam und Afrika kochten seit früh halb sieben ihre Lieblingsgerichte, um sie dann gegen Mittag den Gästen des Weiterbildungstages vorzustellen. "Alle Teilnehmer haben an jedem Gericht mitgekocht und niemand hat sein Essen allein zubereitet. Notfalls wurde sich auch mit Händen und Füßen verständigt", erklärte Schulleiter Kai Mattusch. Er wollte mit dieser Aktion, die gleichzeitig auch den Auftakt zur "Interkulturellen Woche" darstellt, Integrationsarbeit zum Anfassen bieten und zeigen, wie einfach diese sein kann.

Im gut gefüllten Übungsrestaurant der Euro-Schulen stellten die Teilnehmer ihre 14 Gerichte, die von afrikanischem Reis über vietnamesische Frühlingsrollen bis hin zu russischen Pelmeni reichten, vor. Danach durfte gegessen werden, und die Gäste konnten die stolzen Köche persönlich zu ihren Gerichten befragen. Es wurde auch ein Kochbuch mit allen Rezepten zum Nachmachen erstellt. Dieses konnte man mitnehmen und sich somit ein Stückchen Welt mit nach Hause nehmen.

Neben der kulinarischen Zeitreise wurde auch ein Gesundheits-und Aktionstag unter dem Motto "Man(n) und Frau lernt nie aus!" veranstaltet. Zukünftige Physiotherapeuten gaben hilfreiche Tipps, wie man sich im Haushalt, im Büro und in der Freizeit fit halten kann und wie sich allseits bekannte Übel wie der "Hexenschuss" vermeiden lassen. Die Gäste selbst konnten an einer Kiste Wasser testen, ob sie diese richtig heben und sich gegebenenfalls die rückenschonendste Methode zeigen lassen. Außerdem wurde präsentiert, wie man mit bestimmten Handgriffen und Massagen etwas gegen eingeklemmte Nerven oder verspannte Muskeln tun kann. "Wir wollen unseren Gästen kleine alltägliche Dinge näher bringen, die sie für den häusliche Gebrauch anwenden können" erklärte der Schulleiter das Ziel dieser Angebote. Neben einer Tast-, Riech- und Geschmacksstrecke gab es auch noch Spiele wie Memory oder Scrabble, um das Gedächtnis zu trainieren. Weiterhin gab es eine Trink- und Ernährungsberatung durch eine Getränkefirma und vieles mehr.

Dass die Aktionen gut ankamen, bewiesen die schon am Vormittag zahlreich erschienen Gäste. Der 58-jährige Wolfgang Kutz aus Brehna fand es interessant zu sehen, was die Schule auf die Beine gestellt hat und ist begeistert von den Alltagstipps. Neben ihm werden wohl nun auch andere künftig darauf achten, wie sie ihre Wasserkisten heben.