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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Hoffnungsschimmer am Horizont

Von DETMAR OPPENKOWSKI 22.09.2011, 16:58

HOLZWEISSIG/MZ. - "Die Betroffenheit in der Wiesenstraße ist enorm", sagt Elke Kreische-König gleich zu Beginn der Informationsveranstaltung im Bitterfelder Rathaus "zum allgemeinen Grundwasserwiederanstieg" in Holzweißig.

Hierher hatte die Arbeitsgruppenleiterin der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) am Mittwoch die betroffenen Holzweißiger eingeladen, um über die rechtlichen und verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen zum Grundwasserwiederanstieg, die Schwerpunkte der Bearbeitung zur "Minimierung der negativen Folgen des Grundwasserwiederanstiegs" und den aktuellen Arbeitsstand im "Konfliktbereich Holzweißig" zu informieren.

Auch Andrea Meinicke ist zusammen mit anderen Anwohnern ins Rathaus gekommen. "Mich stört, dass bisher soviel Zeit ins Land gezogen, aber noch nichts passiert ist", sagt die Anwohnerin, deren Grundstück - ebenso wie die Grundstücke ihrer Nachbarn - unter Wasser steht. Etwa zehn Parteien seien unmittelbar und dauerhaft betroffen davon. "Nun muss endlich etwas passieren", fordert sie daher.

Dies sieht auch Elke Kreise-König so. "Voraussichtlich im Jahr 2013 werden wir hier daher auch Maßnahmen durchführen", sagt sie. Seit Dezember 2007 habe man Schadensmeldungen über Grundstücksvernässungen vorliegen, zwischen Februar 2008 bis November 2010 seien zusätzlich Schadensmeldungen über Gebäudevernässungen angezeigt worden. "Wir bearbeiten diese Gebäude- und Grundstücksvernässungen parallel", sagt sie.

"Um die Vernässungsflächen generell trocken zu legen, haben, wir unterschiedliche Varianten diskutiert." Acht Vorschläge gab es dabei, drei sind nach vielen Abwägungen in die engere Auswahl gekommen.

Neben dem Wasserabfluss über die Anlagen des Abwasserzweckverbandes "Westliche Mulde" in den Strengbach oder einem Wasserabfluss direkt über den Strengbach gibt es auch noch den Vorschlag, das Wasser in das Restloch Brifa abzuleiten. Alle drei Varianten sind mit Maßnahmen zur Geländeauffüllung kombiniert.

"Dabei hat die letzte Variante aus derzeitiger Sicht die größte Betriebssicherheit", so die LMBV-Vertreterin, da hier die Folgekosten voraussichtlich am geringsten seien. Aber auf Nachfrage des Betroffenen Olaf Kohout sei auch noch die Variante mit der Entwässerung direkt über den Strengbach im Rennen. Eine Entscheidung soll hier bis zum vierten Quartal 2012 gefällt werden. Über mögliche Kosten könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen treffen.

Obwohl damit ein wichtiger Schritt gemacht sei, meinte Anwohnerin Andrea Meinicke, bliebe noch etwas Skepsis, ob alles so umgesetzt werde, wie vorgestellt. Doch noch ein anderer Punkt beschäftigt die junge Frau. "Bis hier etwas passiert, steht das Wasser weiterhin in unseren Gärten. Eine kurzfristige Übergangslösung wäre hilfreich." Doch auf MZ-Nachfrage sagte Elke Kreische-König, dass es so eine Hilfe zwar für Häuser, leider aber nicht für Gärten gebe.