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Vielfalt feiern in Merseburg Lückenlos-Festival 2024 beleuchtet queer-feministische Themen

Das Lückenlos-Festival kehrt am 18. Mai zum vierten Mal zurück und bringt Kunst, Musik und Diskurse zu queer-feministischen Themen ins Mehrgenerationenhaus Merseburg. Es gibt ein vielseitiges Programm von Workshops bis hin zu Performances.

Von Undine Freyberg 15.05.2024, 18:00
Ein Eindruck vom Lückenlos-Festival 2023, das vom Verein "Sowas mit Kultur" organisiert wurde.
Ein Eindruck vom Lückenlos-Festival 2023, das vom Verein "Sowas mit Kultur" organisiert wurde. (Foto: Philipp Schüller)

Merseburg/MZ. - In diesem Jahr geht das vierte queer-feministische Festival „Lückenlos“ in Merseburg über die Bühne, das vom Verein „Sowas mit Kultur“ ins Leben gerufen wurde. Queer bezeichnet alle, deren sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sich nicht mit den gängigen Kategorien der Zwei-Geschlechter-Ordnung erfassen lassen.

Kunst und Musik

2023 dauerte der Mix aus Kunst, Musik und Informationen drei Tage lang. In diesem Jahr gibt's nur einen Tag für alles und alles im Mehrgenerationenhaus am Roßmarkt. „Wir hoffen, dass ganz viel im Garten des Mehrgenerationenhauses stattfinden kann, damit das Ganze etwas von einem kleinen Markt oder Sommerfest hat“, sagt Bea Bigler vom Orga-Team des Festivals.

Am 18. Mai geht es also von 11 bis 22 Uhr um queere und feministische Themen. Für einige Angebote ist dabei eine Anmeldung nötig, zum Beispiel für den Schreibworkshop mit dem Autorenkollektiv „Postmigrantische Störung“ (11 bis 14 Uhr), das mit anderen Schreibfreudigen über eine veränderte Welt fantasieren will. Darüber, wie jeder Kraft schöpfen, sich vernetzen und Gemeinsamkeiten ebenso wie Unterschiede feiern kann, erfährt man mehr im Empowerment-Workshop (16 bis 19 Uhr, mit Anmeldung).

Ebenfalls auf dem Programm stehen an diesem Tag drei Kurzfilme, die sich mit den Themen Familie und Verantwortung, Probleme junger Menschen beim Ankommen in Deutschland und dem Thema Abtreibung und wie es von deutschsprachigen Medien illustriert wird beschäftigen. Hierfür gibt es einen Filmraum, wo die Filme in Schleife laufen.

Basteln und Drucken

Offene Angebote wie „Stick together“, „Upcycling mit Krimzkrams“ aus Halle oder der offene Workshop zum Siebdruck laden zum Mitmachen ein. „Wer allerdings zum Beispiel einen Beutel oder eine Hose bedrucken oder einen bestimmten Stoff besticken möchte, sollte das selbst mitbringen, denn wir haben natürlich nicht ohne Ende Ressourcen“, so Bigler.

Im Lückenlos-Café und in der Lese-Ecke kann man sich über queer-feministische Dinge austauschen. Von 16 bis 18 Uhr gibt Luise Demirden dann eine kurze Einführung in den sogenannten Fettaktivismus. In dem Vortrag geht es um die Geschichte von Fettaktivismus und Bodypositivity als politische Gegenwehr zur Gewichtsdiskriminierung. Also: Was kann man tun gegen die Diskriminierung übergewichtiger Menschen. Ab 18.30 Uhr zeigen zwei Studierende der Hochschule Merseburg ihre Theater-Performance „What the fuck?“, in der sie sich anhand ihrer eigenen Biografien mit Sexualität im Teenager-Alter auseinandersetzen. „Es kann auch sein, dass noch weitere kreative Angebote dazukommen, je nachdem, wie viele Helfende wir organisiert kriegen“, sagt Bea Bigler. „Doch schon jetzt sind wir richtig stolz darauf, dass wir so viele offene Angebote organisieren konnten, die man einfach ganz zwanglos ausprobieren kann.“

Man hoffe auch, dass die Merseburgerinnen und Merseburger sich eingeladen fühlen. „Ohne Angst vor den Vorträgen zu haben – man muss da kein Vorwissen mitbringen.“ Zwischen 19 und 22 Uhr gibt's dann übrigens zum Abschluss Musik von Rapperin Orange Soda, Rap und Gesang von Nyya (beide aus Berlin) und ein DJ-Set von Annyone mit melodisch bassigen Technosounds.

18. Mai, Lückenlos-Festival im Mehrgenerationenhaus Merseburg; Programm unter www.lueckenlos-festival.de; Anmeldungen für Workshops an [email protected]