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Verbandsgemeinde Saale-Wipper Verbandsgemeinde Saale-Wipper: Globig rückt in die zweite Reihe

Von detlef valtink 22.10.2013, 13:40
„Ich fühle mich der Herausforderung gewachsen“, sagt Verwaltungsfachmann Ingo Kleinwächter.
„Ich fühle mich der Herausforderung gewachsen“, sagt Verwaltungsfachmann Ingo Kleinwächter. Engelbert Pülicher Lizenz

Bernburg/Giersleben/MZ - Ingo Kleinwächter, Referent im Landesverwaltungsamt und studierter Verwaltungswissenschaftler, steht seit Montag vor der Aufgabe, das schwer angeschlagene Verwaltungsschiff in der Verbandsgemeinde Saale-Wipper wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu steuern. Der 45-Jährige soll im Rahmen einer sogenannten kommunalaufsichtlichen Maßnahme als Teilbeauftragter alle Aufgaben, die die Verwaltung im Zusammenspiel mit Giersleben zu erfüllen hat, von Verbandsgemeindebürgermeister Steffen Globig für das nächste halbe Jahr übernehmen.

Die Kommunalaufsicht des Salzlandkreises hofft mit dieser, im Landkreis bisher einmaligen Anordnung, die atmosphärischen Störungen zu beseitigen und Globig wieder fachlich und persönlich zu stärken. „Danach soll der Bürgermeister wieder in der Lage sein, seine Aufgaben gegenüber Giersleben eigenverantwortlich und rechtssicher wahrzunehmen“, hofft Sabine von dem Bussche, die Leiterin der Kommunalaufsicht. Es ist der zweite Versuch der Behörde, die anhaltenden Streitigkeiten (die MZ berichtete) zu beenden. Ein im Vorjahr von der Verwaltung eingesetzter „Schlichter“ hatte schon nach wenigen Wochen das Handtuch geworfen.

Gemeinderat kann noch Rechtsmittel nutzen

Ingo Kleinwächter will sich davon aber nicht beeinflussen lassen, zumal er ohne jeweilige Vorkenntnisse der Ereignisse völlig unbefangen mit den Dingen umgehen will. „Ich fühle mich dieser Situation und der Herausforderung durchaus gewachsen“, meint der Verwaltungsfachmann, der am 8. Oktober erstmalig mit der neuen Situation konfrontiert wurde. Verweigern könne er sich nicht ohne weiteres, auch wenn er bisher nie in einer kommunalen Verwaltung gearbeitet habe. Er habe den Auftrag bekommen und will jetzt dafür Sorge tragen, dass eine ordnungsgemäße Verwaltung wieder hergestellt wird. Die Rechnung für seinen Einsatz, da gesetzlich so geregelt, wird die Verbandsgemeinde zahlen müssen. Der Verbandsgemeinderat kann zwar noch in Widerspruch gegen die Anordnung gehen und Rechtsmittel nutzen, was aber für den Einsatz selbst keine aufschiebende Wirkung hat.

Ingo Kleinwächter ist damit erst einmal in vollem Umfang allen Mitarbeitern der Verwaltung in Saale-Wipper voll weisungsberechtigt - solange es um Dinge geht, die in Zusammenhang mit Giersleben stehen. Demnächst soll es noch ein Treffen mit dem Verbandsgemeinderat und den Bürgermeistern der Mitgliedskommunen geben. Und auch beim Gierslebener Gemeinderat möchte der Teilbeauftragte so schnell wie möglich vorstellig werden. Seitens des Güstener Bürgermeisters Helmut Zander hat er schon die Zusicherung zur konstruktiven Zusammenarbeit: „Uns allen geht es in erster Linie darum, die Probleme zu lösen.“

Steffen Globig, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saale-Wipper
Steffen Globig, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saale-Wipper
Pülicher Lizenz