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Unmotorisierter Rennsport im gepolsterten Kindersitz

Von KATHARINA THORMANN 25.06.2009, 15:45

BERNBURG/MZ. - Denn er war wie 85 weitere Kinder und Jugendliche Teilnehmer des Seifenkistenrennens. Seit 1996 ist es für den Bernburger Verein Kids zur Tradition geworden, am ersten Ferientag dieses Hochgeschwindigkeitsrennen in der Dr.-John-Rittmeister-Straße in Bernburg zu veranstalten.

"Ich bin das erste Mal mit dabei", erzählte das Geburtstagskind. Einen findigen Trick, damit sein Gefährt als erstes im Ziel einläuft, hat Andreas trotzdem: "Wenn die Kiste losrollt, muss man einfach geradeaus fahren." So gut schien es bei dem 15-Jährigen aber doch nicht zu klappen. Es habe an der Kiste gelegen, die sei viel zu langsam gewesen, so der Schüler.

Die zehn hölzernen Wagen wurden vor dem Rennen optisch richtig aufgemotzt. Rote Flammen brannten auf einem der Gefährte, während ein anderes eine kleine Feuerwehr mit Leiter darstellen sollte. Wiederum ein anderes beschränkte sich auf den Nachbau eines deutschen Autofabrikats. Und auch auf einen bequemen Innenraum wurde geachtet. Eine Seifenkiste war mit einem gepolsterten Kindersitz ausgestattet, damit es die Rennpiloten auch wirklich bequem hatten.

Für die nötige Sicherheit sorgten auch Knie- und Armschoner sowie ein Sturzhelm. Erst dann ging es für jeweils zwei Seifenkistenfahrer auf die 150 Meter lange Piste. Die fünf- bis 17-Jährigen Teilnehmer kamen aus unterschiedlichsten Einrichtungen zusammen. "Die Kinder sind vom Verein Kids, aber unter anderem auch vom Clubhaus oder dem Hort der Mehringschule", zählt Birgitt Weilbeer, Geschäftsführerin des Vereins Kids, auf.

"Es soll ein Highlight sein, das die Ferien eröffnen soll", erklärt Weilbeer weiter. Für die drei schnellsten Rennfahrer hatte die Geschäftsführerin drei Pokale vorbereitet. Den ersten Rang belegte Tim Bindernagel, der bei den zwei Läufen die Bestzeit von 47,1 Sekunden fuhr. Ganz knapp hinter ihm rangierte sich Moritz Ambrosius mit einer Zeit von 47,8 Sekunden ein. Justin Jeremy Seeckt schaffte es ebenfalls auf das Treppchen und holte sich mit einer Gesamtzeit von 47,9 Sekunden den dritten Platz.

Für eine Schrecksekunde sorgte eine Teilnehmerin, die mit ihrer Seifenkiste umkippte. "Dem Mädchen ist aber nichts passiert. Wir haben sie aber vorsorglich von einem Arzt untersuchen lassen", berichtet die Organisatorin Birgitt Weilbeer. Als es zum Abschluss der Rennpartie Würstchen und kühle Getränke gab, da war auch der Schreck der jungen Teilnehmerin fast schon wieder vergessen.