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Breitbandausbau  Telekom schließt 11.300 Haushalte in Bernburg ans Glasfasernetz an: Bauarbeiten sollen Ende 2022 beendet sein

Von Torsten Adam 05.04.2021, 09:57
Bernburgs OB Henry Schütze (r.) und Axel Wenzke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Telekom, unterschrieben im Ratssaal die Kooperationsvereinbarung.
Bernburgs OB Henry Schütze (r.) und Axel Wenzke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Telekom, unterschrieben im Ratssaal die Kooperationsvereinbarung. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die Stadt Bernburg und die Deutsche Telekom haben am Mittwoch eine gemeinsame Vereinbarung zum Breitbandausbau unterzeichnet. Sie beschreibt wesentliche Eckdaten und detailliert die weitere Vorgehensweise.

Wie berichtet, will das Telekommunikationsunternehmen im kommenden Jahr rund 11.300 Haushalte in Bernburg an ein Glasfasernetz anschließen. Das wäre für die Saalestadt ein Quantensprung, schließlich sind dann Internet-Übertragungsgeschwindigkeiten von 1000 Megabit (entspricht 1 Gigabit) pro Sekunde möglich.

Bernburg würde sozusagen in die Gigabit-Liga aufsteigen. Die Telekom lässt sich den eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau viel Geld kosten.

Im Glasfasernetz sind bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde möglich

„Wir bringen zwölf Millionen Euro mit zur Party“, sagt Axel Wenzke, Konzernbevollmächtigter für die Region Ost. Profitieren davon wird der überwiegende Teil der Bevölkerung.

Nach Angaben von Stadtentwicklungsdezernent Holger Dittrich gibt es in Bernburg (ohne Ortsteile) knapp 15.000 Haushalte, einige von ihnen können bereits jetzt über Kupferkabel Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit erreichen.

Doch weil dieses sogenannte Vectoringverfahren limitiert ist, setzt die Telekom nun auf noch schnellere Glasfaserleitungen.

Landrat Markus Bauer (SPD) erinnert daran, dass nach der Jahrtausendwende noch 2 Mbit als fortschrittlich galten. „Das zeigt, wie rasant die Entwicklung ist. Wir müssen deshalb mutig vorausdenken“, sieht er sich in seiner Smart-Region-Strategie bestätigt.

Aus Sicht von Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) habe das pandemiebedingte Arbeiten im Homeoffice noch einmal dokumentiert, dass das derzeitige Internettempo vielerorts nicht ausreicht. „Der Bedarf wird immer größer.“

„Schnelle Internetverbindungen sind ein wichtiger Standortvorteil“

Als Beispiele nannte er die moderne Telemedizin oder Onlineangebote der Verwaltung. „Schnelle Internetverbindungen sind ein wichtiger Standortvorteil und entscheidend für Lebensqualität, Wirtschaft und Wachstum.“

Die Stadtverwaltung werde den Ausbau unter anderem bei den notwendigen Genehmigungsverfahren unbürokratisch unterstützen und eine Kabelverlegung in geringerer Tiefe zulassen.

Im Mobilfunk ist Bernburg nach Angaben der Telekom bereits bestens versorgt. Laut Axel Wenzke haben 99,5 Prozent der Einwohner an ihrem Wohnort eine Netzabdeckung. Der Salzlandkreis-Durchschnitt liege mit 98,6 Prozent nur knapp unter dem in Deutschland und Sachsen-Anhalt (jeweils 98,7 Prozent).

„Wir wollen mit den Arbeiten 2022 beginnen und im selben Jahr auch beenden“

Nun habe das Unternehmen mit Kreis und Stadt eine Gesamtarchitektur gebaut, die auch die Breitbandversorgung zukunftsfähig machen soll. „Wir wollen mit den Arbeiten 2022 so zeitig wie möglich beginnen und im selben Jahr auch beenden“, kündigt Axel Wenzke an.

Das klingt nach einem ambitionierten Ziel. Schließlich muss die Telekom mehr als 250 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und dafür über 150 Kilometer Boden ausschachten.

Damit das Unternehmen frühzeitig planen kann, sollen sich alle interessierten Grundstückseigentümer günstigstenfalls bis Jahresende im Telekomshop am Karlsplatz melden. Der Hausanschluss ist in diesem Fall für sie kostenfrei.

Wer sich erst später dafür entscheidet, muss 799 Euro zahlen. Einige hundert Haushalte, deren Anschluss aufgrund der dezentralen Lage im Stadtgebiet nicht wirtschaftlich ist, sind nach Angaben von Telekom-Regionalmanager Roland Voigt aber nicht vergessen.

Sie sollen später mit Hilfe eines öffentlichen Förderprogramms, das der Salzlandkreis koordiniert, ebenfalls durchs Glasfasernetz surfen können. Wann das konkret sein wird, stehe allerdings noch nicht fest.

Mehr Informationen zur Verfügbarkeit, zu den Telekom-Tarifen und zur Beauftragung der Glasfaserhausanschlüsse sollen in Kürze auf der Internetseite www.telekom.de/sachsen-anhalt und im Telekom-Partnershop Bernburg, Karlsplatz 29, verfügbar sein. (mz)