1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Schönebecker wollen auf eigener Scholle pflanzen

Schönebecker wollen auf eigener Scholle pflanzen

17.11.2008, 18:14

BERNBURG/SCHÖNEBECK/VS/MZ. - Das heißt, dass die Schönebecker einem Gesamtverband des Salzlandkreises eine Absage erteilen.

Als Vertreter des Landesverbandes war Präsidiumsmitglied und Landesfachberater Rolf Möhrke anwesend. "Schönebeck ist immer ein zuverlässiger Partner des Landesverbandes gewesen", so Möhrke. "Natürlich wäre es angenehm gewesen, wenn es für uns künftig nur einen Ansprechpartner im Salzlandkreis geben würde. Das wäre ein Verband mit rund 12 000 Kleingärtnern gewesen."

Ein solcher gemeinsamer Verband der Kleingärtner dürfte in absehbarer Zukunft allerdings ein Wunsch bleiben. Bereits im vergangenen Jahr hatten auch die Mitglieder des Regionalverbandes der Gartenfreunde Bernburg und Umgebung ihre weitere Eigenständigkeit beschlossen. Wobei der Bernburger Geschäftsführer Roland Funke ein späteres Zusammengehen mit den Verbänden in den anderen Altkreisen nicht gänzlich ausschließen will. Bis dahin müssten allerdings noch eine ganze Reihe von Fragen geklärt werden, so Funke gegenüber der MZ.

Weiter informierte Möhrke am Wochenende in Schönebeck über anstehende Beitragserhöhungen, mit denen sich der Landesverband konfrontiert sehe. Für die Kleingärtner bedeute das, der bisher an den Landesverband abzuführende jährliche Beitrag je verpachteter Parzelle sei von 3,10 auf vier Euro zu erhöhen. Nach kontroverser Debatte stimmten die Delegierten mehrheitlich der Erhöhung zu.

Der Schönebecker Verband will aber die zusätzlichen Beträge im nächsten Jahr aus Rücklagemitteln bezahlen. Erst ab 2010 tragen die Gartenpächter die Erhöhung selbst. Eine weitere Beitragssteigerung, die der Arbeit des Schönebecker Verbandes zugute kommen sollte, lehnten die Delegierten ab. Darüber soll erst nach den Mitgliederversammlungen im nächsten Jahr entschieden werden.

Im Verlauf der Tagung informierte Hannelore Ziepert, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Schönebeck, über die Absicht der Stadt, einen Kleingarten-Entwicklungsplan aufzustellen. Ziel sei es, durch langfristiges Flächenmanagement brachliegende Gärten in zusammenhängenden Flächen zu konzentrieren. Damit soll die sinnvolle Umnutzung der Brachen, beispielsweise als Streuobstwiesen, vereinfacht werden.

Überschattet wurde die Versammlung am Ende durch den Zusammenbruch des Verbandsvorsitzenden Heinz Ehlert. Der 75-Jährige musste notärztlich behandelt und ins Krankenhaus eingeliefert werden.