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Salzlandkreis Salzlandkreis: Abschluss: Nach der Lehre ist vor der Lehre

Von ANDREAS BRAUN 03.11.2011, 18:47

STRENZFELD/MZ. - Doch für den 21-jährigen gebürtigen Neugatterslebener, der aber seit Kindesbeinen in Latdorf lebt, ist der Abschluss nur eine Zwischenstation. "Ich mache gerade eine weitere Lehre zum Landwirt. Das wollte ich schon immer machen, aber bei meiner ersten Bewerbung hat es nicht geklappt", sagt der junge Mann, der seinen Tierwirt bei der Agrargenossenschaft Nienburg absolvierte und und bei der Agrargenossenschaft Baalberge zum Landwirt ausgebildet wird. Eine eigenen Betrieb plant er nicht. "Vielleicht später eine Führungsposition in einem Betrieb. Das kann ich mir eher vorstellen", sagt Schreiber. Groß geworden ist der junge Mann quasi mit einem Bezug zur Landwirtschaft. Sein Vater war Schäfer. Seine Mutter leitete eine Zeit lang das Latdorfer Tierheim. "Ich wollte in die Landwirtschaft. Das stand schon früh fest", sagt Benjamin Schreiber. Solche jungen Menschen wünscht sich Hermann Onko Aeikens mehr.

Der Landwirtschaftsminister kam Donnerstag früh nach Strenzfeld zum Tag der Betriebswirtschaft der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG), um die 14 junge Menschen für ihre guten Leistungen zu ehren.

Die Landwirtschaft sei eine zukunftsträchtige Branche. Der grüne Bereich werde an Bedeutung gewinnen. Man brauche dazu qualifizierte Leute. Bei der Suche nach jungen Menschen, die man ausbilden könne, stehe man in Konkurrenz mit der Industrie. "Wir müssen Werbung machen für die grünen Berufe", so Aeikens. Das erreiche man nicht, wenn ein Auszubildender in der Landwirtschaft abends in der Kneipe auf Lehrlinge aus der Industrie treffe und er feststelle, dass sie mehr in der Tasche haben. "Die jungen Menschen müssen sich wohlfühlen", so der Minister. Er gab den Chefs von landwirtschaftlichen Betrieben mit auf dem Weg: "Sorgen Sie für ein gutes Arbeitsklima und legen Sie ein paar Euro drauf, dann bekommen sie gute Leute."

Dabei verlor Aeikens den betriebswirtschaftlichen Aspekt nicht aus den Augen. "Betriebswirtschaft und Landwirtschaft gehören zusammen. Wer das nicht beachtet, kann einpacken", griff Aeikens den Gedanken von Arno Heilemann auf, der als Vertreter der LLFG die Veranstaltung eröffnet hatte. Die Perspektiven bezeichnete er als gut. Wer in der in Landwirtschaft, Fort oder Gartenbau arbeite, leiste einen Betrag nicht nur zur Ernährung, sondern auch zum Umweltschutz. Beides werde in Zukunft bedeutender, denn die Menschheit wachse und die Bodenressourcen werden nicht mehr.

Es ist die neue Herausforderung an die Landwirtschaft, mit nahezu gleich bleibender Anbaufläche immer mehr Menschen zu ernähren. Aeikens sprach sich auch dafür aus, Klarheit im Bodenmarkt zu schaffen. Boden soll kein Spekulationsobjekt werden.