Vom DRK ins Handwerk Ronny Beier aus Bernburg macht sich als Fliesenleger selbstständig: Vom Rettungsdienst ins Handwerk

Bernburg - 21 Jahre lang hat Ronny Beier für den Bernburger Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes gearbeitet, zuletzt das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Hilfsorganisation koordiniert. Nun schlägt der 43-Jährige als selbstständiger Fliesenleger ein anderes berufliches Kapitel auf. Ganz neu ist es für ihn indes nicht, hat er den Beruf nach dem Realschulabschluss doch von der Pike auf gelernt.
Der Bernburger kehrt zurück auf goldenen Boden, der dem Handwerk inzwischen wieder ganz gern bescheinigt wird. Das war vor zwei Jahrzehnten nicht so. 1998, nach dreijähriger Ausbildung bei der Firma Buttstädt und Koziol und zweijähriger Arbeit als Fliesenleger nutzte Ronny Beier den Zivildienst beim DRK, um in einem ganz anderen Metier anzuheuern. Nach seinem Abschied zum Jahresende übernehmen drei andere Mitarbeiter seine Aufgaben als Ehrenamtskoordinator.
Nach seinem Zivildienst beim DRK arbeitete Ronny Beier dort als Ehrenamtskoordinator
Mit dem Gedanken, jetzt wieder in seinen erlernten Beruf zurückzukehren, trägt er sich seit gut einem Jahr. „Seit ich meinem Neffen beim Hausbau half, reifte dieser Wunsch.“ Warum, dafür hat der Vater eines elfjährigen Sohnes eine nachvollziehbare Begründung: „Ich will am Ende des Tages wirklich mit den Augen sehen können, was ich geschafft habe.“
Er freut sich auf seine neue Aufgabe, die zugleich eine große Herausforderung sei, der er sich gern stellen möchte. Denn über die Jahre haben sich auch die Arbeitsprozesse und Materialien im Fliesenlegerberuf geändert.
„Ich habe damals das gute alte Handwerk noch mit Sand und Zement bei Kurt Brösel gelernt“, erinnert sich Ronny Beier gern an seinen Lehrmeister zurück. Angst davor, sich das nötige Wissen aneignen zu müssen, habe er ebenso wenig wie vor dem Szenario, nicht genügend Arbeit zu bekommen.
„Ich starte jetzt erst einmal als Ein-Mann-Betrieb, muss erstmal Fuß fassen. Die ersten Aufträge habe ich in der Tasche und es kommen täglich neue hinzu“, sagt er. Der Bernburger geht davon aus, dass sein Kalender bald rappelvoll sein wird.
„Der Kunde sieht die Arbeitsleistung möglicherweise sein Leben lang“
Für ihn sei der Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers einer der edelsten überhaupt. „Der Kunde sieht die Arbeitsleistung möglicherweise sein Leben lang“, begründet Ronny Beier, warum er das alte neue Handwerk seit dieser Woche mit Freude und Spaß angeht.
Die Brücken zu seiner sozialen Tätigkeit wird Ronny Beier nicht komplett abbrechen. „Ich werde mich sicherlich weiter ehrenamtlich beim DRK einbringen, so wie es meine Zeit zulässt.“
Diese Zeit gehört auch seinem Sohn und seiner Frau, mit der seit elf Jahren verheiratet ist, seinen Hobbys Fußball, Angeln und Tennis sowie seinem politischen Engagement. Seit Sommer vergangenen Jahres sitzt der 43-Jährige für die SPD im Stadtrat. (mz)