38 Jahre im Vorstand Bernburgs ehemaliger DRK-Präsident Bernhard Berger genießt Ruhestand: Als Berater im Beirat

Bernburg - Sieben Jahre lang hatte er die höchste ehrenamtliche Funktion inne, die es im DRK Kreisverband Bernburg gibt. Jetzt räumt Bernhard Berger seinen Sitz als Präsident und macht Platz für seinen Nachfolger. Ganz aufhören will er jedoch nicht.
Sein halbes Leben hat er dem Roten Kreuz gewidmet. Der heute 72-jährige gebürtige Bernburger war 38 Jahre lang im Vorstand der Wohlfahrtsorganisation aktiv. Bis vor zwei Jahren hat er sogar noch dort gearbeitet, nämlich indem er Hausnotrufanlagen für das Rote Kreuz eingebaut hat.
Bis vor zwei Jahren installierte Bernhard Berger Hausnotrufanlagen
Die Anlagen, mit denen vor allem ältere oder beeinträchtigte Menschen per Knopfdruck Hilfe rufen können, hatte er sich nach der Wende ausgedacht. „Ich hatte sowieso immer viele Ideen“, sagt Berger.
Bevor er Telefonanlagen baute, war er Pädagoge. An verschiedenen Schulen im Altkreis Bernburg war er als Lehrer für Biologie und Chemie tätig. Durch seine Verbindung zu den Schülern wurde er für das Jugendrotkreuz zuständig und ist seitdem auch im Vorstand des DRK aktiv.
Im Zuge der Wende habe er dann dabei geholfen, das Rote Kreuz komplett umzubauen. Die Herausforderungen der Wende-Zeit, die er als größte seiner Laufbahn beschreibt, habe darin bestanden, aus dem staatlichen Unternehmen ein mittelständisches zu machen. Auch heute noch seien die größten Herausforderungen des Roten Kreuzes unternehmerischer Natur. „Es geht immer ums Geld“, sagt er.
Neubau der Rettungswache in Bernburg soll im Jahr 2020 fertig werden
Sein Amt als ehrenamtlicher Präsident niederzulegen, falle Berger nicht schwer. Er wolle Platz schaffen, vor allem für das Engagement junger Freiwilliger. „Viele Leute kleben zu sehr an ihrem Stuhl“, so Berger. Seinem Nachfolger, dem Apotheker Jörg Wollmann, übergibt er einiges an Arbeit. So zum Beispiel den Neubau der Rettungswache in der Semmelweisstraße, welcher nächstes Jahr beendet werden soll.
Ganz aufhören möchte Berger allerdings nicht. Er wechselt vom Präsidiumsposten in den Beirat und ist dort in Zukunft noch als Berater aktiv. „Solange man noch fit ist“, sagt er.
Seine Freizeit nutzt Bernhard Berger gerne handwerklich. „Früher habe ich im Großen gebaut, heute im Kleinen“, sagt er. Das Haus seiner Eltern, in dem er selbst geboren wurde und schon sein ganzes Leben lang lebt, hat er immer wieder selbst aus- und umgebaut.
So zieren heute ein Wintergarten und ein eingemauertes Schwimmbecken seinen Hinterhof. Dazwischen befinden sich allerlei Grünpflanzen. „Pflanzen sind eher das Hobby meiner Frau“, sagt er und zeigt den Bananenbaum im Wintergarten.
Hier können sogar ab und an Früchte geerntet werden. Die Lust am Bauen hat Bernhard Berger beibehalten, auch wenn die Projekte heute kleiner sind. So hat er erst kürzlichen einen kleinen Tierpark aus Holz für seine Enkel fertiggestellt. „Das ist doch persönlicher, als gekauftes Spielzeug“, sagt er. (mz)