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MZ-Ferienspaß vom 15. Juli MZ-Ferienspaß vom 15. Juli: Auf Tierschau in Bernburg

Von Susanne Schlaikier 15.07.2015, 19:41
So nah kommen die Besucher den Hieroglyphen-Schmuckschildkröten auch nur selten: Marius (von links), Inka und Julia Richter und Sylvia König nutzen die Gelegenheit, sich das Tier aus der Nähe zu betrachten und es sogar einmal anzufassen. Tiergartenleiter Andreas Filz erzählt ihnen indes, dass die Schildkröte die Berührung tatsächlich spürt.
So nah kommen die Besucher den Hieroglyphen-Schmuckschildkröten auch nur selten: Marius (von links), Inka und Julia Richter und Sylvia König nutzen die Gelegenheit, sich das Tier aus der Nähe zu betrachten und es sogar einmal anzufassen. Tiergartenleiter Andreas Filz erzählt ihnen indes, dass die Schildkröte die Berührung tatsächlich spürt. Pülicher Lizenz

Bernburg - Nein, Angst habe er nicht, schüttelt John den Kopf. „Ist doch bloß eine kleine Heuschrecke“, sagt der Achtjährige und nimmt das Tierchen zwischen seine Finger. Dabei wird er ganz genau von den Lisztäffchen beobachtet, die nur darauf warten, den Leckerbissen zu stibitzen. Und Schwupps, schon hat eines Tierchen zugeschnappt. Das Ganze wiederholt sich viermal - dann sind leider keine Heuschrecken mehr da.

Normalerweise dürfen die Besucher die Lisztäffchen im Amerikahaus natürlich nicht füttern, aber am MZ-Ferientag macht Tiergartenleiter Andreas Filz eine Ausnahme. In seinem Beisein darf John den Tieren die Zwischenmahlzeit verabreichen. Die putzigen Äffchen, die eigentlich im nordwestlichen Kolumbien zu Hause sind, mögen aber nicht nur Heuschrecken, sondern auch Obst, erzählt der Tiergartenleiter. Und manchmal gibt es sogar Getreide zu futtern. Zu gern hätte auch Marius die Äffchen gefüttert. Der Zwölfjährige mag Affen ganz besonders, doch zum Füttern kommt er zu spät: Er muss von draußen zuschauen.

„Wobei man immer nicht weiß, wer hier der Affe ist: Vor oder hinter dem Gitter“, scherzt seine Mutter Sylvia König. Sie und ihr Sohn Marius kommen eigentlich aus der Nähe von Jena, sind aber gerade bei den Großeltern in Preußlitz zu Gast. Sie waren schon öfter im Bernburger Tiergarten. „Das ist wirklich eine schöne Anlage“, meint Sylvia König, die dann mit Marius doch noch ein besonderes Erlebnis an diesem Tag hat: Zusammen mit ein paar anderen Besuchern dürfen sie die Hieroglyphen-Schmuckschildkröte, die ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist, streicheln. Auch das macht Andreas Filz an diesem Tag möglich.

Nebenbei erzählt er ihnen, dass so eine Schildkröte ganz schön sensibel ist. „Wenn wir jetzt ihren Panzer berühren, merkt sie das“, so Filz. Diese spezielle ist aber ganz entspannt und lässt das große Interesse unaufgeregt über sich ergehen. Nicht einmal die Kameras, die plötzlich auf sie gerichtet sind, kann sie aus der Ruhe bringen.

Auch andernorts kommen die Besucher den Tieren auf dem 8,5 Hektar großen Areal mitten im Naherholungsgebiet Krumbholz ganz nahe: etwa den Shetland-Ponys, die sich bereitwillig streicheln lassen, den Ziegen im Streichelgehege sowieso oder aber den Humboldt-Pinguinen. Die zutraulichen Tiere schwimmen immer wieder an den Beckenrand zu den Besuchern. Sophie Elisabeth Heinze streicht ihnen sanft über ihr nasses Gefieder. „Die sind schon sehr niedlich“, meint die Zwölfjährige aus Radebeul, die gerade zwei Wochen bei ihren Großeltern in Siersleben (bei Gerbstedt) verbringt. Noch mehr mag Sophie aber Eulen. Das seien ihre absoluten Lieblingstiere, sagt sie.

Wenn Sophie aufmerksam geschaut hat, dürften ihr die auf dem Rundgang durch den Tiergarten auch begegnet sein. „Die MZ-Ferienaktion machen wir immer mit“, erzählt ihr Opa Manfred Lüning. Das erste Mal als Sophie vier Jahre alt war. Inzwischen bestimmt das groß gewordene Enkelkind, wohin die Reise in den Ferien geht. Dieses Mal hat sie sich neben Bernburg noch die Heimkehle bei Uftrungen am heutigen Donnerstag, die Badewelt am Freitag in Köthen sowie der Martzschpark am kommenden Dienstag in Lützen heraus gesucht.

Und während sich viele Ausflügler auf dem Gelände des Tiergartens tummeln, sehnen andere die Fahrt mit der MS „Saalefee“ entgegen. Immer wieder bilden sich lange Schlangen von der Anlegestelle hinter dem Tiergarten. Das Fahrgastschiff legt hier beinahe stündlich in Richtung Gröna ab. Kapitän Uwe Neumann hat gut zu tun. So viele Passagiere hat er sonst an keinem Tag. Doch immerhin nimmt er sich zwischendurch ein paar Minuten Zeit, um Kevin (10) und Lando (9) aus Bitterfeld einmal die Technik im Führerhaus zu zeigen. Die beiden Jungen sind begeistert, dass sie einmal selbst ans Steuer dürfen - natürlich nur solange, wie das Schiff nicht fährt. (mz)

Kevin (li.) und Lando dürfen bei Kapitän Uwe Neumann ausnahmsweise mal ans Steuer.
Kevin (li.) und Lando dürfen bei Kapitän Uwe Neumann ausnahmsweise mal ans Steuer.
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Im Tiergarten sind die Erdmännchen indes ein Besuchermagnet und ein beliebtes Foto-Motiv.
Im Tiergarten sind die Erdmännchen indes ein Besuchermagnet und ein beliebtes Foto-Motiv.
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