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MZ-Adventskalender MZ-Adventskalender: Airbrush unterm Tannenbaum

Von katharina thormann 09.12.2015, 16:01
Florian Grabner aus Bernburg besprayt alles - vom Auto bis zum Babybauch-Gipsabdruck.
Florian Grabner aus Bernburg besprayt alles - vom Auto bis zum Babybauch-Gipsabdruck. engelbert pülicher Lizenz

bernburg - Vom Schraubenschlüssel zur Farbpistole. Hätte jemand Florian Grabner vor fünf Jahren gefragt, wo seine berufliche Reise hingehen wird, er wäre wohl im Leben nicht auf den Gedanken gekommen, auf „Airbrusher“ zu tippen. „Im Sommer 2011 habe ich es einfach mal ausprobiert“, erzählt der 34-Jährige. Inzwischen hat sich der Autodidakt, der sich seine Kunst komplett selbst beigebracht hat, über die Stadt Bernburg hinaus einen Namen mit seinen Arbeiten gemacht. Er besprüht alles, was ihm unter die Farbpistole kommt und hat damit auch seine Leidenschaft zum Beruf gemacht - als sprayender Kfz-Mechaniker. „Ich hatte schon immer in Zeichnen eine Eins“, erinnert sich Grabner an seine Schulzeit in Wettin im Saalekreis.

Durch Wirtschaftskrise beruflich umorientiert

Irgendwann schlief dieses Hobby zwischen Lehre als Kfz-Mechaniker, dem Fußballtraining beim örtlichen Verein und den Angelabenden mit den Kumpels ein. Doch mit der Wirtschaftskrise musste auch er sich beruflich umorientieren. Zog zu seinem Cousin nach Bernburg, half in dessen Werkstatt nicht nur als Schrauber, sondern auch beim Lackieren der Fahrzeuge aus und griff dann zum ersten Mal zur Farbpistole. Sein erstes Werk? „Ist gründlich schief gelaufen“, denkt Grabner nur ungern an seine Anfänge zurück.

Inzwischen ist er aber nicht nur bei den eingefleischten Auto- und Motorradfans gefragt, die Asiafiguren, Namen oder sogar Bildnisse ordern. Er verziert für sie Tanks, Motorhauben und sogar Felgen mit den Lieblingsmotiven und Farben. Aber das ist bei weitem nicht alles. Auch die Damenwelt ist auf den Airbrusher gekommen. Und das hat Grabner in einem gewissen Sinn seiner Partnerin zu verdanken. Um ihr eine Freude zu machen, besprühte er einen Teil des Gipsabdrucks ihres Babybauchs mit einem Bildnis des dann inzwischen geborenen Kindes. „Das kam nicht nur bei ihr gut an“, sagt Grabner, der anschließend gleich für mehrere junge Mütter aus der Krabbelgruppe Kunstwerke auf den Bauchabdrücken zaubern sollte.

Wenig Konkurrenz in Sachsen-Anhalt

Damit hat er mittlerweile eine echte Nische ausgemacht. „In ganz Sachsen-Anhalt gibt es weniger als eine Hand voll Airbrusher, die sich darauf spezialisiert haben“, erzählt der Vater von zwei Kindern. Für diese hat er sogar schon ganz andere „Bilder“ geschaffen. Zum Beispiel einen mit Wolken behangenen Himmel an der Zimmerdecke. Und seit kurzem grinsen die beiden auch drei gelbe Minion-Figuren im Kinderzimmer an. Alles erschaffen mit umweltschonender Wasserfarbe. „Erst danach wird alles mit Klarlack fixiert“, erklärt Grabner. Aber gerade die Fein- und Vorarbeiten machen diese Kunst auch so kostspielig. „Ich habe bei jedem Projekt einen großen Arbeitsaufwand. Es ist eben kein Aufkleber“, sagt Grabner. Je nach Arbeitsaufwand kosten seine Arbeiten ab 250 Euro. Grabner: „Natürlich ist das sehr kostenintensiv, dafür ist aber auch sicher, dass man genau das Spezielle bekommt, was man haben möchte. Und was kein anderer hat.“

Weitere Infos zu den Arbeiten von Airbrusher Florian Grabner gibt es bei Facebook unter: www.facebook.com unter Airbrush Bernburg oder per Telefon unter: 0157/321 24 35 70 (mz)

Ein besprühter Gipsabdruck
Ein besprühter Gipsabdruck
Grabner Lizenz
Eine besprühte Motorhaube
Eine besprühte Motorhaube
Grabner Lizenz
Minion-Figuren an der Wand
Minion-Figuren an der Wand
Grabner Lizenz