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Ironman Extremsportler aus Bernburg: Maik Löwe trainiert für seinen ersten Iroman-Triathlon in Hamburg

Von Carsten Roloff 18.07.2018, 07:58
Maik Löwe arbeitet hart an seinen sportlichen Zielen.
Maik Löwe arbeitet hart an seinen sportlichen Zielen. Pülicher

Bernburg - Die Sonne brennt auf die Tartanbahn. Die Quecksilbersäule des Thermometers hat die 30-Grad-Marke locker überschritten. Auf der Leichtathletikanlage der Sparkassen-Arena dreht ein Läufer in der Gluthitze einsam seine Runden.

Sechsmal 3.000 Meter und 150 Kilometer Radfahren

Auf dem Trainingsplan von Maik Löwe stehen sechsmal 3.000 Meter. Anschließend sind noch 150 Kilometer Radfahren angesagt. Etwa 23 Stunden in der Woche bereitet sich der Bernburger auf sein ganz persönliches Abenteuer vor.

Am 29. Juli startet der Triathlet vom Verein Gaensefurther Sportbewegung in Hamburg seinen ersten Ironman, möchte nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern auf dem Fahrrad und dem anschließenden Marathon das Ziel erreichen und ein „Eisenmann“ werden.

„Auf dieser Distanz kann eine Menge passieren”

„Es ist alles nur Kopfsache. Es kann auf dieser langen Distanz sicherlich eine Menge passieren, aber ich verschwende keinen Gedanken an eine eventuelle Aufgabe. Ich möchte unter 9:30 Stunden bleiben“, hat sich Maik Löwe für sein Debüt eine Menge vorgenommen.

Der 1,85 Meter große und 86 Kilogramm schwere Dreikämpfer wurde am 1. April 1990 in Bernburg geboren und besuchte die Heinrich-Heine-Schule. Er absolvierte eine Lehre zum Industriemechaniker im Landmaschinenbau bei der Firma Pöttinger, qualifizierte sich anschließend zum Maschinenbautechniker und arbeitet derzeit in der Instandhaltung bei Solvay.

Maik begann als Boxer bei der SG Chemie Bernburg

Seine erste Bekanntschaft mit dem Sport schloss der Saalestädter als Boxer bei der SG Chemie Bernburg. Unter Trainer Klaus Ruzicka wurde Maik Löwe Vize-Landesmeister und spielte unter Coach Lothar Kral außerdem Fußball bei Einheit Bernburg.

„Ich habe zur Verwunderung meiner Eltern Gabriele und Uwe, die beide mit Sport nicht so sehr viel am Hut haben, mich schon immer sehr gern in meiner Freizeit bewegt. Die Sportgene muss ich wohl von meinem Opa geerbt haben“, erzählte Maik Löwe, der im Jahr 2013 in Löderburg seinen ersten Triathlon bestritt und sich sofort für diese Sportart begeisterte.

„Die größte Herausforderung war für mich das Schwimmen”

Dabei ist das Radfahren seine Schokoladendisziplin. „Die größte Herausforderung war für mich das Schwimmen. In der Schwimmhalle auf der Alten Bibel habe ich mir das Kraulen selber beigebracht“, berichtete der ehemalige Läufer, der regelmäßig beim Solvay-Cup startete, dem die Rennerei jedoch zu stupide wurde.

„Ich wollte etwas mehr Abwechslung in meinem Trainingsalltag haben. Auch deswegen bin ich zum Triathlon gewechselt, den ich nun seit drei Jahren ernsthaft betreibe.“

Sportwissenschaftler aus Leipzig gab wertvolle Tipps

Der 28-jährige Industriemechaniker, der in seiner Freizeit gern bastelt und zu Wettkämpfen mit seinem VW-Bus reist, ist kein Mann für halbe Sachen. Mit vollem Elan kniete er sich in den vergangenen Jahren in die drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen hinein, besuchte 2016 das Schwimmcamp in Osterburg.

„Dort habe ich im Rahmen einer Videoanalyse von einem Sportwissenschaftler aus Leipzig wertvolle Tipps erhalten, wie ich meinen Stil verbessern kann. Bei der Gestaltung meiner Vorbereitung auf den Ironman, die seit 1. Oktober läuft, hilft mir der Leipziger Profitriathlet Marcus Herbst“, berichtete Maik Löwe,. 

In der Rangliste von Sachsen-Anhalt hat er sich inzwischen auf den zweiten Platz hochgearbeitet  - und er wird von seiner Frau Nancy (28) unterstützt. „Sie hilft mir bei der Verwirklichung meines Traums, der 2017 in Arendsee begann.“

Erster Triathlon über die Mitteldistanz in der Altmark

In der Altmark absolvierte der Bernburger seinen ersten Triathlon über die Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Rad, Halbmarathon) und erreichte mit 4:30 Stunden bei seinem Debüt eine respektable Zeit.

Das hat Appetit auf mehr gemacht. Die Teilnahme an einem Ironman, dem Ziel eines jeden Triathleten, nahm klarere Konturen an. Nach der knüppelharten, über neun Monate währenden, Vorbereitung weiß Maik Löwe in etwa, was er sich zutrauen kann.

„Wenn der 29. Juli der Tag meines Lebens wird, verlasse ich das Wasser nach 70 Minuten, schaffe auf dem Fahrrad einen Schnitt von 37 Kilometern in der Stunde. Das entspricht in etwa einer Zeit von 4:50 Stunden. Den anschließenden Marathon kann ich unter 3:30 Stunden laufen“, so Maik Löwe, der dafür etliche Laufeinheiten in der Mittagshitze in diesem Sommer absolviert hat. (mz)