Aufarbeitung auch aktueller Themen

Bernburg/MZ. - Der VAL führte am Samstag im Bernburger Rathaus seine Jahrestagung durch. Bei den Wahlen zum VAL-Vorstand wurde Seeber als Vorsitzender bestätigt.

"Durch die einzelnen Regionalvereine wurden die zahlreichen Veranstaltungen so interessant gestaltet, dass eine sehr hohe Resonanz seitens unserer Mitglieder und auch bei der Bevölkerung erreicht wurde." Das historische Interesse für Themen der Zeit, für Gebäude und Handlungen werde geweckt und damit unterstütze der Verein die Entwicklung eines Geschichtsbewusstseins.

Eine Zielsetzung des Vereins sei es, eine anhaltische Identität zu aktivieren, sagte Seeber. Momentan sei diese Anstrengung allerdings nur im begrenzten Maße wirksam. So forderte Seeber die Medien auf, die anhaltische Identität verstärkt darzustellen. "Damit kann auch der Tourismus angekurbelt werden - dies ist auch eine Zielsetzung, die wir mit verfolgen."

"In diesem Jahr geht es um die weitere Konsolidierung des Vereins", erklärte Seeber. Zwar sei der VAL durch wissenschaftliche Publikationen bekannt geworden, jedoch "wird der Verein in der Bevölkerung noch wenig erkannt". Es gehe um das Nach-Außen-Tragen der geschichtlichen Aufarbeitung der Ereignisse in Anhalt. "So werden wir uns an einer Ausstellung über die Justiz im Nationalsozialismus beteiligen. Wir zeigen damit, dass wir nicht nur für die Historien der vergangenen 200 Jahre offen sind."

"Auch die Gegenwart muss geschichtlich aufgearbeitet werden", sagte Seeber. Ob es nun der anhaltische Großkreis sei, oder das Land Anhalt mit der Spaltung des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches durch die Politik. "Letzteres ist absolut unverständlich." Hier baue man künstliche Barrieren auf gegen den Tourismus, gegen ein Zusammenwirken der Orte und Kreise. "Es entsteht der Eindruck, dass durch die Politik bewusst das Wort Anhalt zerstört wird." Dies stehe einer Vermarktung der Region entgegen.

Höhepunkt der Jahrestagung war der Festvortrag zum Thema: "Leopoldine, Casimire und Pauline. Prinzessinnen aus Anhalt am lippischen Hof", durch Professorin Jutta Prieur-Pohl.