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70 Beschäftigte 4,5 Millionen Euro-Investition in Bernburg: Ameos-Kliniken eröffnen modernes Großlabor

Von Andreas Braun 24.01.2019, 07:58
Ellen Ute Riedel beim Vorbereiten der Blutgruppenbestimmung im Blutgruppenautomaten im neuen Labor.
Ellen Ute Riedel beim Vorbereiten der Blutgruppenbestimmung im Blutgruppenautomaten im neuen Labor. E. Pülicher

Bernburg - Vier Millionen Euro hat Ameos in den Neubau eines Zentrallabors in Bernburg investiert. Am Mittwochnachmittag ist der Neubau eingeweiht worden. Der Bau entstand in einer kurzen Zeit, denn Grundsteinlegung war im Juni 2018.

Die Planungen begannen schon vor über drei Jahren. Die Aufträge für den Bau, betont Regionalgeschäftsführer Robert Möller, seien überwiegend an regionale Firmen gegangen. Die Fertigstellung solle freilich auch dazu beitragen, das angekratzte Image der Ameos-Gruppe in der Öffentlichkeit durch Vorfälle, vor allem in der Notaufnahme, aufzupolieren.

Zentrallabor siedelt mit Neubau von Halberstadt nach Bernburg um

Das Labor spielt beim Hygienemanagement und der Diagnostik eine zentrale Rolle. Mit dem Neubau siedelt das Zentrallabor von Halberstadt nach Bernburg auf das Gelände des Klinikums um. In Halberstadt bleibt ein Präsenzlabor, das für akute Fälle Auswertungen macht.

Für weitergehende Analysen ist das Zentrallabor in Bernburg zuständig. Man wollte die Labor-Diagnostik unbedingt weiter in eigener Regie betreiben und nicht an einen externen Dienstleister übertragen, begründen Robert Lange, Geschäftsführer der KH Labor GmbH der Ameos-Gruppe, und Marina Martini, Vorstandsmitglied bei Ameos.

Und das auf höchstem medizinischen Niveau, ist das Versprechen, das beide abgeben. Auch Axel Paeger, Vorstandschef der Ameos-Gruppe, machte deutlich, dass es von wirtschaftlichem Interesse sei, die Leistungen im Haus zu haben. „Wir werden Leistungen aus Bernburg nach ganz Deutschland exportieren, denn wir arbeiten nicht nur für unsere Gruppe“, so Paeger.

Einsparungen durch eigenes Labor sollen Patienten zugute kommen

Warum also solle man für ein externes Labor Geld ausgeben? Das wäre teurer und die Einsparung komme letztendlich dem Patienten zugute, wenn man das Geld, das man ausgeben würde, in das eigene Unternehmen investieren könne und die medizinische Versorgung verbessere. Es werde auch künftig Investitionen geben. Zudem wolle man Patienten die bestmögliche Leistung bieten.

Künftig werden nach Unternehmensangaben zentral alle labordiagnostischen Leistungen für die Region Ost von Ameos in Bernburg erstellt. Hier komme die verkehrstechnische Anbindung an die Autobahnen 36 und 14 dem Unternehmen zugute.

Mikrobiologie, Molekulare Diagnostik und Bluttransfusionswesen im Gebäude

In dem zweistöckigen Gebäude sind neben der Laboratoriumsmedizin die Bereiche Mikrobiologie, Molekulare Diagnostik und das Bluttransfusionswesen untergebracht. Auch das Hygienemanagement und der Fachbereich zur Erkennung und Verhütung von Infektionskrankheiten sind integriert. 60 Labormitarbeiter sind beschäftigt sowie zehn Fachkräfte im Bereich Infektiologie und Hygienemanagement.

Hier werden Enzyme sowie Drogen- und Medikamentenspiegel bestimmt, Blutbilder erstellt, Entzündungsparameter ermittelt und Erreger nachgewiesen. „Ohne Diagnostik geht nichts mehr in einem Krankenhaus“, so Paeger, der den Bau als „Laborhutschachtel“ bezeichnet.

Mit Leben, so sagte Wolfram Woltersdorf, Ärztlicher Leiter Labordiagnostik, erfüllen aber erst die Mitarbeiter den Neubau. „Die größten Veränderungen machen die Mitarbeiter durch. Für viele ist es ein neuer Arbeitsplatz, für andere gar ein neuer Arbeitsort und für alle eine neue Struktur.“ Davor habe er Respekt. (mz)