1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. 25 Jahre Feinkost Gutzeit Peißen: 25 Jahre Feinkost Gutzeit Peißen: Fisch ist ihre Leidenschaft

EIL

25 Jahre Feinkost Gutzeit Peißen 25 Jahre Feinkost Gutzeit Peißen: Fisch ist ihre Leidenschaft

Von Susanne Schlaikier 13.05.2016, 10:46
Gründerin Angelika Gutzeit (v.l.), Tochter Ivonne (v. r.) führt seit sechs Jahren die Geschäfte.
Gründerin Angelika Gutzeit (v.l.), Tochter Ivonne (v. r.) führt seit sechs Jahren die Geschäfte. Engelbert Pülicher

Peißen - Ivonne Gutzeit ist eine Frau, die weiß, was sie will. Eine, die sich durchsetzen kann, die belastbar ist - und eine Frau mit Ideen. Eigenschaften, die ihr als Geschäftsfrau zugute kommen. Die 40-Jährige ist Chefin von Fisch-Feinkost Gutzeit aus Peißen.

Das Geschäft feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen. „Ihre Erwartungen sind unser Anspruch“, heißt das prägnante wie ehrgeizige Motto der Firma, die 1991 von Angelika Gutzeit, Ivonnes Mutter, gegründet wurde. Seither gehören die blau-weißen Verkaufswagen zu nahezu jedem größeren Fest bzw. auf mehreren Wochenmärkten in der Region dazu.

Angelika Gutzeit war jahrelang als Mitarbeiterin in der Bernburger Molkerei tätig, wurde aber nach der politischen Wende arbeitslos. Sie habe aber nicht untätig herumsitzen wollen, sondern hat zunächst in Peißen einen Imbiss eröffnet, wie ihre Tochter erzählt.

Bald darauf hat sie dann mit dem Fischverkauf begonnen. Die Anregung dazu kam aus der Familie: Schon Verwandte aus Niedersachsen hatten einen mobilen Fischhandel. Als diese nach der Wende nicht weiter machen wollten, habe Angelika Gutzeit den Fischhandel übernommen. Neben Marina Pelka, die 1994 als erste Verkäuferin engagiert wurde und noch heute dabei ist, hat Manfred Gutzeit seine Frau von Anfang an unterstützt. 1999 stieg er fest ins Unternehmen ein.

Tochter Ivonne ist seit 1997 dabei. Zuvor hatte sie eine Ausbildung als Kauffrau im Groß- und Einzelhandel bei „Nordsee“ in Bremen absolviert. Sie weiß also, wovon sie redet. 2010 hat sie schließlich das Geschäft von ihrer Mutter übernommen und direkt ein Jahr später mit dem Tornado, der über Teile des Landkreises fegte und auch das Produktionsgebäude in Peißen schwer beschädigte, eine echte Bewährungsprobe zu bestehen. Nur ungern denkt Ivonne Gutzeit daran zurück - und auf keinen Fall will sie so etwas nicht noch einmal erleben.

Die Chefin legt bei ihrem Fisch Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit - und schaut deshalb genau hin, wo und unter welchen Bedingungen er gefangen wurde. Bei Familie Gutzeit kommt der Fisch stets frisch aus Bremerhaven. Früher, erzählt Ivonne Gutzeit, sei ihr Vater immer selbst die 700 Kilometer hoch zur Nordsee gefahren. Doch inzwischen würden sie regelmäßig beliefert. Mit der Ware geht es dann für Ivonne Gutzeit und ihre drei Verkäuferinnen mit den Verkaufswagen auf die Wochenmärkte nach Bernburg und Nienburg, zu Rewe nach Könnern, aber auch auf Märkte im Landkreis Mansfeld-Südharz sowie nach Halle, um ihre Fischspezialitäten anzubieten.

Zwölf Salate, Frikadellen, Suppe und pochierter Lachs

„Wir machen fast alles selbst“, betont Ivonne Gutzeit: Seien es Salate, rund zwölf haben sie wechselweise im Angebot, Fischfrikadellen, pochierter Lachs oder Suppe. Auch ganze Büfetts werden vorbereitet. Selbst ungewöhnliche Wünsche werden erfüllt: Einmal habe ein Mann seine Frau mit einem Fischgericht überraschen wollen, wusste aber nicht, wie er es zubereiten soll. Da habe sie etwas bei der Vorbereitung geholfen, erzählt Ivonne Gutzeit mit einem Schmunzeln.

Besonders beliebt, da muss sie gar nicht überlegen, sei der selbst gemachte Heringssalat bei den Kunden. Aber auch die Fischsuppe, die es nur aller vier Wochen frisch zubereitet gibt, sei sehr beliebt. Ihr selbst schmeckt übrigens Dorade am besten. Die macht sie sich auch mal schnell nach Feierabend.

Denn auch wenn sie tagtäglich mit Fisch zu tun hat, so kann sie doch davon nie genug bekommen. „Fisch schmeckt immer und lässt sich einfach zubereiten“, sagt Ivonne Gutzeit. Nur selber fangen, sagt die 40-Jährige, reize sie überhaupt nicht. Nicht selten hat ihre Arbeitswoche sechs oder sogar sieben Tage. Zeit zum Luftholen ist für die Mutter eines heranwachsenden Sohnes alltags daher selten. Daher wird aber wenigstens einmal im Jahr richtig pausiert: Immer im Juli sind Betriebsferien.

Zum Jubiläum hatte der Fischhandel vor zwei Wochen zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Rund 400 Besucher haben die Gelegenheit genutzt, sich in den „heiligen Hallen“ umzuschauen – und natürlich sich die Fisch-Spezialitäten schmecken zu lassen. Darüber hinaus hat Ivonne Gutzeit den Gästen gezeigt, wie sich Fisch einfach zubereiten lässt. Weiter gefeiert wurde dann am Abend mit geladenen Gästen. (mz)