Versammlung Germania Gernrode: Versammlung Germania Gernrode: Lutz Günther neuer Chef

Gernrode/MZ/dan. - Lutz Günther ist neuer Vorsitzender des Sportvereins Germania Gernrode. Der Hauptamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Gernrode löst Wolfgang Schneider ab, der am Montagabend bei der Neuwahl des Vorstandes während der Jahreshauptversammlung nicht mehr kandidierte. Schneider hatte den Verein seit 1995 geleitet. Seit Juni letzten Jahres ist der Gernröder Bürgermeister in Ballenstedt. Aufgrund dieser neuen Tätigkeit sei es ihm nicht mehr möglich, die Arbeit als Vereinsvorsitzender fortzusetzen. Doch er werde weiter im Vorstand mitarbeiten. Günther dankte Schneider, dessen Verdienst es vor allem sei, dass der Verein "jetzt in ruhigem Fahrwasser schwimmt".

Er gestand jedoch ein, die Leitung nur "knurrend" übernommen zu haben. Im Vorfeld wurden viele Gespräche mit fähigen Leuten geführt, doch es habe "in keiner Weise Bereitschaft gegeben, Verantwortung zu übernehmen". Damit es im Verein weitergeht, erklärte sich Günther schließlich bereit. Neuer Stellvertreter ist Werner Fenner. Neben Schneider wurden Johannes Rudolf, Eberhard Schreiber, Sibylle Zander und Janette Sonntag in den Vorstand gewählt.

In seinem Bericht würdigte Schneider neben der Arbeit der Übungsleiter und Trainer auch die Hilfe der Eltern der jüngsten Sportler und die Unterstützung der Sponsoren. Die Mitgliederzahl der aktiven Sportler ist mit 361 nach 363 im Vorjahr nahezu konstant geblieben. Mitgliederzahlverschiebungen innerhalb der Abteilungen begründete Schneider mit der Auflösung der Damenfußballmannschaft und der Bildung einer Frauen-Handballmannschaft.

Schneider zog eine positive Bilanz der Arbeit in den einzelnen Abteilungen. Probleme gebe es vor allem bei der Nachwuchsgewinnung in der ältesten Abteilung der SV Germania - beim Tischtennis.

Ein Generationswechsel hat sich bei den Spielleuten vollzogen. Die Abteilung, die seit dem 1. Januar den Namen "Spielleute Gernrode" trägt, wird nun von Thomas Graßmann geleitet. Der 32-Jährige löst Hans-Jürgen John ab, der die Abteilung zwanzig Jahre leitete. Der 59-jährige Spielmann wurde vom Vorstandsmitglied des Kreissportbundes (KSB), Ernst Gabriel, mit dem Ehrenteller des KSB ausgezeichnet.

Geehrt wurden außerdem die Spielleute Klaus Schreiber und Joachim Götze, die Handballer Oda Lazic und Mathias Backe, die Fußballer Gerald Furkert und Frank Umgelder, Udo Pospisil (Tischtennis) und Ursula Staadt (Gymnastik).

Beschlossen wurde auch eine leichte Erhöhung der Mitgliedsbeiträge (siehe Kasten). Sie belaufen sich künftig auf sechs Euro (bislang zehn Mark) für Erwachsene, zwei Euro (bislang drei Mark) für Kinder und 3,50 Euro (bislang sechs Mark) für Jugendliche. Der Familienjahresbeitrag wurde auf 125 Euro festgesetzt. Der Sportverein hat im letzten Jahr trotz eines auf fast 29 000 Mark erhöhten Spendenaufkommens der Sponsoren seinen Sparstrumpf um 7 400 Mark erleichtern müssen. Um die finanzielle Lage zu verbessern wurde vorgeschlagen, die Sporthalle auf dem Hagenberg mit Hilfe von Sponsoren zu vermarkten. Ernst Gabriel empfahl dem Verein, künftig Vorschläge für die Wahl zum Sportler des Jahres zu machen. Eine Mannschaft, wie die Spielleute, die gerade für die Deutschen Meisterschaften trainieren, hätte eigentlich Chancen, meinte dazu Gernrodes Bürgermeister Werner Grundmann.