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Buchprojekt Texter gesucht: Hoymer Heimatmaler will Bücher über schönste Städte am Harzrand erstellen

Der Hoymer Maler Dietrich Genau will die schönsten Städte entlang des Harzrandes in Büchern porträtieren. Doch dafür braucht er Unterstützung.

Von Regine Lotzmann 01.04.2024, 10:15
Acht Bücher über Städte entlang des Harzrandes hat der Hoymer Heimatmaler Dietrich Genau bereits fertiggestellt. Weitere sollen noch folgen.
Acht Bücher über Städte entlang des Harzrandes hat der Hoymer Heimatmaler Dietrich Genau bereits fertiggestellt. Weitere sollen noch folgen. (Foto: Frank Gehrmann)

Hoym/MZ - Es war das letzte Projekt, das der Hoymer Heimatmaler Dietrich Genau gemeinsam mit seinem Freund Harald Albrecht angehen wollte. Eine ganze Flotte an Büchern, in der einzelne Städte porträtiert werden sollen. Mit Genaus Bildern und einem geschichtlichen Text. „Es sollen die schönsten Städte entlang des Harzrandes sein, also im Harz und davor“, spricht Genau von Aschersleben, Ballenstedt oder der Stadt Falkenstein/Harz, auch noch von Halberstadt und Quedlinburg, wo die Bruderschaft des ehemaligen Zimmermanns zuhause ist.

Albrecht, der aus den Werken des Malers gern schöne Bildbände und Bücher gezaubert hat, habe diesbezüglich bereits mit einigen qualifizierten Historikern Kontakt aufgenommen. „Doch dann war es uns zu umfangreich, Haralds Tod kam dazu und ich ließ das Projekt ruhen“, erzählt Dietrich Genau mit einem bedauernden Schulterzucken.

Projekt doch noch in Angriff genommen

Dass sich der 87-Jährige nun doch daran setzt, habe einen guten Grund: „Ich denke, ich bin es Harald schuldig“, meint der Maler. So hat er bereits die ersten acht Bücher zusammengestellt. Jeweils mit rund 80 Seiten. Bei den Bildern hat er einen Großteil aus seinem umfangreichen Bestand herausgesucht, sie aber auch durch neue ergänzt.

„Ich arbeite in vier Stufen“, verrät der Hoymer mit Blick auf all die Bilder von Schlössern, Kirchen, verwinkelten Häuserecken. Die Skizze davon wird mit Bleistift erstellt, dann mit Feinliner als Federzeichnung komplett ausgearbeitet. Dazu kommt schwarze Tusche, die durch das unterschiedliche Hinzutun von Wasser Schatten erzeugt oder Elemente hervortreten lässt.

„Dann wird ‚draufkoloriert‘. Dafür brauche ich nur einen Farbton. Dort, wo ich in Schwarz-Weiß bereits die Schatten reingelegt habe, erscheint die Farbe dunkler und intensiver.“ Spannend werde es aber auch, wenn er etwa mit einem farbigen Feinliner arbeite und dessen Linien auf dem Papier verwässere. Das Schloss von Meisdorf erscheint dadurch zum Beispiel in einem zarten Rosa.

Auch Aschersleben und Ballenstedt wird ein Buch gewidmet.
Auch Aschersleben und Ballenstedt wird ein Buch gewidmet.
(Foto: Frank Gehrmann)

Hoffnung auf Hilfe

„Es ist gar nicht so einfach, so ein Buch zu machen“, gesteht der Rentner dann auch, der dafür noch Unterstützung sucht. „Es wäre schön, wenn ich jemanden hätte, der die Texte schreibt“, sagt er und hofft auf Hilfe. Vielleicht wäre das ja auch ein schönes Schulprojekt, überlegt der Hoymer weiter.

Der ist aber auch über den Beistand glücklich, den er bereits hat. Etwa von Frank Büchner und dessen Druckerei WB Werbung. „Wenn wir ihn in Hoym nicht hätten, wäre das Projekt gar nicht möglich.“ Büchner würde hochqualitative Druckgrafiken von seinen Bildern erstellen. „Das ist viel Arbeit, doch wenn ich hinkomme, wird das sofort erledigt“, dankt Genau dem Unternehmen. Und seiner Lebensgefährtin Marion Binner. „Sie hält mir den Rücken frei, damit ich arbeiten kann. Ich kann mich bei ihr einfach an den gedeckten Tisch setzen. Ob das jede Frau mitmachen würde, ich glaube es nicht“, sagt er und lacht.

Weitere Städte im Blick

Jedenfalls ist er mit seiner Bücherserie auch noch nicht am Ende. „Es gibt noch so einiges, was gemacht werden kann“, ist er sich sicher und denkt da etwa an Gernrode. „Material gibt es bei uns so viel in der Gegend. Das kann man sowieso nicht ausschöpfen.“

Was er am Ende mit seinen vielen Büchern machen möchte? „Wenn es jemand haben und drucken will, stelle ich sie kostenlos zur Verfügung“, sagt Dietrich Genau. Und wieder vermisst er seinen Freund, dem solche Arbeit eine Freude war.