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Stephaneum in Aschersleben Stephaneum in Aschersleben: Lernstoff in Appetithäppchen

Von Kerstin Beier 25.01.2015, 15:41
Aus kleinen Schaumküssen können große werden: Referendar Andy Thäder erläutert eine Vakuumpumpe.
Aus kleinen Schaumküssen können große werden: Referendar Andy Thäder erläutert eine Vakuumpumpe. Frank Gehrmann Lizenz

Aschersleben - Erwartungsvoll steuert Angelina mit ihren Eltern auf die große Schultür zu. Die Grundschülerin möchte wissen, was sie als künftige Stephaneerin erwartet, wenn sie ab September hier in die fünfte Klasse geht. Heute wollen sich die Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften der Schule vorstellen.

Bei einem Schnuppertag am 13. Februar bietet die Schule den Kindern die Möglichkeit, schon einmal zu testen, wie ihnen der Unterricht am Stephaneum schmeckt. Zum Tag der offenen Tür am Sonnabend konnten sie sich für verschiedene Fächer anmelden. Schulleiter Klaus Winter geht davon aus, dass er fünf neue fünfte Klassen bilden kann.

Doch noch mehr als das Mädchen scheint sich ihre Mutter Carmen Deike zu freuen. Das heutige Haus II des Stephaneums war zu ihrer Zeit allgemeinbildende Oberschule - sie hat hier bis zur 10. Klasse selbst die Schulbank gedrückt und schwelgt nun in Erinnerungen.

Zuwachs für die Redaktion?

Gleich am Eingang wirbt die Theatergruppe mit einem bunten Plakat für zwei Aufführungen in der Aula, doch zunächst sind die Stadtpfeifer zu hören. Der Klang von Trommeln, Flöten und Lyra verbreitet sich im ganzen Haus, in dem annähernd jede Tür geöffnet ist. Hinter jeder ein anderes Angebot. In der „Deutsch-Abteilung“ zeigen Schüler der 7. Klasse, dass das Balladenlernen vom „Erlkönig“ bis zum „Zauberlehrling“ richtig Spaß machen kann - wenn die dichterischen Meisterwerke mit Requisiten und darstellerischem Geschick in Szene gesetzt werden. Anica Wolf und Laura Schiele aus der Schülerzeitungs-Redaktion freuen sich über das Staunen der Kleinen darüber, wie sich „Ginkgo“ über die Jahre vom Schwarz-Weiß-Blatt zur farbigen Broschüre entwickelt hat. Vielleicht bekommt die Redaktion ja bald Zuwachs? „Das wäre schön“, sagt Laura.

Staunen im Chemiekabinett

Im zweiten Stock versucht Simone Rockmann, ihren Sohn Toni aus dem Chemiekabinett zu lotsen. „Wir wollen doch weiter“, lockt sie, doch Toni scheint die Prioritäten anders zu setzen. Fasziniert schaut er zu, wie Chemielehrerin Sylvia Meyer gesammeltes Gas mit einem Funken in Berührung bringt. Eine eindrucksvolle Feuerwolke sorgt für Erstaunen, brandiger Geruch breitet sich aus. Chemie ist das, was knallt und stinkt, heißt es ja nicht umsonst. Dass es in diesem Fall nicht knallt, liegt am fehlenden Sauerstoff, erklärt Fachlehrer Andreas Richter. Um Experimentelles geht es auch im Physikraum, wo Referendar Andy Thäder den Halbkugelversuch erklärt und die Schüler selbst Hand anlegen lässt. Hochinteressant für viele ist auch die Möglichkeit, aus kleinen Schaumküssen große werden zu lassen - in einer Glashülle, aus der die Luft herausgezogen wird.

Im Bioraum dürfen sich die Jungen und Mädchen ans Mikroskop setzen und schauen, wie ein Spulwurm im Querschnitt aussieht. Fachlehrer Enrico Friedel ist zufrieden: „Biologie steht auch am Schnuppertag hoch im Kurs.“ Etliche Eltern, die von Raum zu Raum gehen, haben Info-Material in der Hand. Alina Figur und Gerald Pipa lassen sich im Café der Schülerfirma auf ein Päuschen nieder. Sie warten auf einen Kaffee, der ihnen von den jungen Mitarbeitern der Schülerfirma frisch gebrüht wird. Sie sind beeindruckt von der Vielfalt der Angebote. Ihre Kinder Rick und Emely sind irgendwo im Haus unterwegs. Es sieht so aus, als hätten sie nach den großen Ferien keine Probleme, sich einzugewöhnen. (mz)

Gemeinsam mit Antonia aus der 6e fertigen Leny und Vicky (v.l.) einen Linolschnitt.
Gemeinsam mit Antonia aus der 6e fertigen Leny und Vicky (v.l.) einen Linolschnitt.
Frank Gehrmann Lizenz