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Spielleute Spielleute: Sportliches Weiß statt Schützengrün

Von Detlef Anders 13.02.2002, 15:25

Quedlinburg/MZ. - Die Umzüge der Schützenvereine des Landkreises hatten in den letzten Jahren bei den Schützenfesten feste Konturen. Vor dem gastgebenden Verein und deren Gästen gab ein Musikzug mit Märschen den Ton an. Der Spielmannszug der Alten Schützengesellschaft Corporation war wohl eines der meist beschäftigten Ensembles im Landkreis.

In diesem Jahr wird sich das Bild der Schützenumzüge ändern. Die Spielleute haben das Grün der Schützenuniform abgelegt. Sie tragen seit diesem Monat das typische Weiß der Spielleute, die im Musik- und Spielleuteverband Landesturnverband Sachsen-Anhalt organisiert sind. Die Mitglieder des Spielmannszuges der Alten Schützengesellschaft Corporation haben sich mit Mitgliedern des Mädchenspielmannszuges des Quedlinburger Sportvereins zum Spielmannszug des Quedlinburger Sportvereins zusammengeschlossen.

"Wir werden unsere Auftritte nach wie vor bei den Schützenfesten haben. Am vergangenen Wochenende hatten wir unseren ersten Auftritt in dieser Formation und in dieser Spielbekleidung beim Hallenturnier des QSV", informiert Susanne Traubach, die neue Leiterin des Ensembles. Die 29-Jährige hatte bis zum Ende des vergangenen Jahres in der Spielleutegemeinschaft Quedlinburg/Gernrode den Stab geführt, war stellvertretende Leiterin und Nachwuchschefin. Nun wollen die jungen Damen, die immer Mitglieder des Mädchenspielmannszuges Quedlinburg waren, vor allem die Nachwuchsarbeit in ihrer Heimatstadt ankurbeln.

Beim 2. Probeabend im Haus II des GutsMuths-Gymnasiums waren in der vergangenen Woche schon die ersten beiden interessierten Schülerinnen dabei. "Wir sind dabei die Grundschulen anzusprechen", informiert Susanne Traubach. Dorle Lomberg, Martina Nehrkorn und sie selbst sind ausgebildete Übungsleiter. Sie bringen gegenwärtig 22 Kindern und Jugendlichen die Flötentöne bei, oder besser gesagt die Handgriffe auf Flöte, Lyra, Trommel, Großer Trommel und Becken. Dabei werden sie tatkräftig von den angehenden jugendlichen Übungsleitern und vom Verantwortlichen für Spielmannszug im MSV Sachsen-Anhalt, Detlef Kiontke, unterstützt.

Sandy-Laura Worm ist mit sieben Jahren gegenwärtig die jüngste Musikerin. Seit einem halben Jahr, erzählt sie schüchtern, lernt sie die Töne. Bis die Tochter des Pressewartes Heiko Worm den "Steiger" kann, wird es wohl noch eine Weile dauern. "Vanessa will auch eintreten", verkündet die Kleine. Sie meint ihre dreijährige Schwester, die bald den drei älteren Töchtern von Heiko Worm nacheifern möchte.

"Notenkenntnisse sind nicht erforderlich", wirbt Susanne Traubach um Nachwuchs. Schließlich können die künftigen Spielleute diese Noten von den freundlichen Übungsleitern lernen. Die Instrumente, die sich die Kinder aussuchen können, werden kostenlos vom Spielmannszug zur Verfügung gestellt. "Wir sind froh, dass wir für die Kinder der Stadt und des Landkreises Quedlinburg eine sinnvolle Freizeitgestaltung bieten können", betont Susanne Traubach.

Die Chefin des Musikzuges zeigte sich aber auch stolz, dass in Quedlinburg wieder ein Spielmannszug gefördert und erhalten wird, der über die Stadt- und Kreisgrenze bekannt ist, beziehungsweise noch bekannt werden wird.

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