Preise der Stadt: Oberbürgermeister Andreas Michelmann verleiht die Preise der Stadt Aschersleben

Aschersleben - Jedes Jahr ehrt die Stadt Aschersleben Bürger und Unternehmen, die besonderes Engagement zeigen. Die Preise werden in den Kategorien Bau, Bildung, Wirtschaft und Bürgerpreis vergeben.

Claudia Brandt-Heim, Leiterin der Sekundarschule Burgschule, bekommt den Bildungspreis der Stadt Aschersleben. Sie habe maßgeblichen Einfluss an der positiven Entwicklung der einst von der Schließung bedrohten Schule zu einer erfolgreichen Bildungseinrichtung mit großem Schülerzuwachs innerhalb weniger Jahre, würdigt Oberbürgermeister Andreas Michelmann in seiner Laudatio.

Es sei ein holpriger Start für Claudia Brandt-Heim an der Burgschule gewesen. Das Lehrerkollegium stimmte seinerzeit nicht für die gebürtige Aschersleberin, man wollte sie nicht als neue Schulleiterin. Denn mit Claudia Brandt-Heim kam eine Neue an die Schule. Was hatte man da zu erwarten?

Heute, fast sechs Jahre später, wissen es die Lehrer, die Schüler, deren Eltern: Man durfte eine Menge erwarten. Mit Claudia Brandt-Heim übernahm eine „Vollblutpädagogin“, wie es in der Begründung der Preisjury heißt, die Leitung.

Dieser Schwung machte sich bemerkbar. Die einst von der Schließung bedrohte Schule hat sich seit 2014 prächtig entwickelt. Die Schülerzahlen stiegen von 214 auf aktuell 344. In 13 Arbeitsgemeinschaften, von denen sie selbst die Band- und die Chor-AG leitet, hat die Schule auch nach dem Unterricht viel zu bieten.

Für sein bürgerschaftliches Engagement rund um das Kriminalpanoptikum und für seinen Einsatz in der kriminalpräventiven Beratung von Kindern und Eltern, bekommt Steffen Claus den Bürgerpreis der Stadt Aschersleben.

Sherlock Holmes – in dieser Rolle ist Steffen Claus bekannt. Ihm ist sei Arbeit als Kriminalist wie auf den Leib geschneidert – schließlich weiß der Polizeihauptkommissar a.D. wovon er spricht, so Oberbürgermeister Michelmann. Mit Leib und Seele stellt er sich in den Dienst für das Kriminalpanoptikum und seine Präventionsagentur Schutzengel.

Zu Beginn betreute Steffen Claus das Kriminalpanoptikum ehrenamtlich – von seinem damaligen Dienstsitz in Dessau aus. Mit der Altersteilzeit 2007 war er noch mehr Garant für feste Öffnungszeiten. Aus bis zu 100 Kilometern Entfernung kommen die Besucher angereist – die Sonntage sind stets gut besucht.

Der Aschersleber Kunst- und Kulturverein (Akku) hat das Wohn- und Geschäftshaus in der Kurzen Straße 1 stil- und denkmalgerecht saniert und erhält dafür den Baupreis 2020, verkündet Andreas Michelmann. Seit dem 18. Jahrhundert gehört das barocke Bürgerhaus zur unmittelbaren Umgebung des Aschersleber Rathauses.

Im Jahr 1890 aufgestockt, wurde es mit einer aufwendig gestalteten Fassade im neugotischen Stil versehen. Bis zur Wende verfiel das Gebäude jedoch. 1990 übernahm der Akku das Gebäude. Im Rahmen seiner Möglichkeiten wurde eine Kunstgalerie eingerichtet, die bis heute ihren Sitz dort hat.

In den vergangenen zwei Jahren hat der Akku die Sanierung des Hauses vorangetrieben. Der zu DDR-Zeiten abgebrochene Ziergiebel aus Sandstein wurde einschließlich des Zugankers aus Edelstahl als Kopie des historischen Originals wieder hergestellt. Die umfänglichste Aufwertung erhielt der zum Grauen Hof gelegene Brandgiebel. Dieser wurde mit Biberschwanzziegeln verkleidet und mit einer Abdeckung aus Zinkblech komplettiert. Einen Kontrast dazu bildet der mit natürlichen und unbehandelten Lärchenholzbrettern versehene Seitengiebel. Die historische Schaufensteranlage und die bauzeitige Hauseingangstür wurden erhalten.

Sechs Busse und sechs Mitarbeiter – so übernahm Mike Schubert im Jahr 2003 das Unternehmen, dessen Grundstein im Jahr 1967 unter dem Namen „Mendorf-Reisen“ gelegt wurde. Die Haupteinnahmequelle war seinerzeit der Schüler- und Linienverkehr sowie die Beförderung von behinderten Menschen zur Arbeit.

Nach einer Einarbeitungsphase und dem Erlangen des Busführerscheins startete Mike Schubert 2004 in die erste eigene Reisesaison. Er erkannte das Potenzial der Branche und investierte bereits zwei Jahre später in zwei neue Reisebusse, so Andreas Michelmann. 2008 wurde die Flotte erweitert. 2010 wurde die Reisesparte abgespalten und mit der Gründung der Schubert Touristik GmbH eines der inzwischen beliebtesten Touristikunternehmen in Sachsen-Anhalt gegründet. Heute ist das Team um Mike Schubert auf rund 100 Mitarbeiter angewachsen.

Mit einer förmlichen Anerkennung für die Sanierung des Wohnhauses auf dem Graben 75 wird die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) bedacht. Andreas Michelmann würdigt, dass die AGW diesem durch die Jugendstilfassade geprägten Einzeldenkmal neues Leben einhauchte.

Die Straßenfassade wurde anhand historischer Fotos rekonstruiert und in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. Das umfasst die Wiederherstellung aller Fensteröffnungen, den Einbau von Holzfenstern, die Wiederherstellung aller Gesimse, profilierter Bänder und Bekrönungen, der plastisch durchgeformten Ornamentplatten sowie der beiden Treppenhäuser und der Bekronungen des Attikagesimses. (mz)