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Ministerbesuch Ministerbesuch: Daehre kommt mit Präsenten

Von Angelika Adam 23.08.2002, 20:15

Nachterstedt/Aschersleben/MZ. - Der Besuch von Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) im Landkreis Aschersleben-Staßfurt hat sich gelohnt. Für Alcan Nachterstedt und für die Kreisstadt Aschersleben brachte der Minister Präsente mit, die in der Region mit Freude aufgenommen wurden. Für den parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Fraktion Detlef Gürth "fängt die Politik jetzt wieder an Spaß zu machen".

Das Nachterstedter Unternehmen Alcan, eines der größten Arbeitgeber in der Region, hat für die Lösung seines größten Problemes, der Verkehrsanbindung, jetzt eine konkrete Zusage der Politik erhalten. Die Landesregierung, so der Minister, werde mit dem Landkreis sowohl die Planungen für die Anbindung Nachterstedts an die neue Bundesstraße 6 in Angriff nehmen als auch das Vorhaben realisieren.

Alcan-Geschäftsführer Thorsten Hoppe hatte dem Minister die Dringlichkeit dieses Vorhabens mit wenigen Zahlen verdeutlichen können. Gegenwärtig rollen im Jahr 30 000 bis 32 000 Fahrzeuge durch die engen Nachterstedter Straßen, vorbei an Schulen und Kindereinrichtungen. 120 davon sind Gefahrenguttransporte. Ihre Zahl werde noch wesentlich steigen und die 50 000-Marke übertreffen, wenn das Nachterstedter Unternehmen innerhalb des international tätigen Konzerns den Zuschlag für eine Investition in Millionenhöhe erhalte. "Wir sind gut in die Region integriert", sagte Hoppe und fügte an, dass Alcan harmonisch mit dem Seeland-Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft leben wolle.

Für Minister Daehre hat die Landesregierung die Verpflichtung, in der Region etwas gleichermaßen für die Wirtschaft und für den Tourismus zu tun. Den Wirtschaftsminister werde er bei dem Vorhaben "mit ins Boot kriegen". "Damit steigen die Chancen von Alcan bei der Bewerbung um weitere Investitionen", ist er sich sicher.

Genau so sicher ist er sich, dass sich für Aschersleben große Chancen beim Stadtumbau ergeben, wenn die Stadt - wie von ihm angeregt - ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) werde. Über die Landesgrenzen hinaus werde die Stadt an Bedeutung gewinnen und zahlreiche dringliche Vorhaben zur Entwicklung der Innenstadt realisieren können. Dazu zählen unter anderem Vorhaben, um die drei Ortsdurchfahrten durch die Kreisstadt attraktiver zu gestalten, Industriebrachen einer neuen Nutzung zu zu führen und auch den Rückbau leerstehender Gebäude vorzunehmen. Immerhin stünden 34 Prozent der Gebäude an den drei Kilometer Ortsdurchfahrten leer. "Die Landesregierung hat sich zur Internationalen Bauausstellung bekannt", sagte Daehre. Nicht mehr als 20 Städte Sachsen-Anhalts sollten aufgenommen werden. "Aschersleben gehört sicher dazu", versprach er. Daehre erwartet jetzt von der Stadt die entsprechenden Förderanträge für die auf zehn Jahre ausgelegte IBA.

Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann und Stadtplanerin Pia Uhlig schien ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. Sie hatten nicht ohne Grund den Minister zum abschließenden Gespräch in die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellchaft eingeladen. Das Unternehmen hat ebenso wie die Stadtwerke Aschersleben sein Domizil in einer alten Industriebrache an der Magdeburger Straße. Dieser ehemalige Schandfleck konnte dank gemeinsamer Anstrengungen der Stadt, des Landkreises und des Landes beseitigt werden.