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Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Ruhiger Start und Blumen für Geburtstagskinder

21.04.2002, 20:20

Aschersleben/MZ. - Der Wahltag, der schon in den vergangenen Tagen deutschlandweit in den Schlagzeilen war, beginnt in Aschersleben ruhig. Gegen 7.30 Uhr ist kaum jemand auf den Straßen unterwegs. Ruhig geht es auch im Wahlraum des Wahlbezirkes 13 zu. Im Klassenzimmer des Ascaneums sind die drei Wahlkabinen längst aufgestellt, Wahlverzeichnis und Stimmzettel liegen bereit. Letzte Vorbereitungen auf den langen Wahltag. Das Team um Wahlvorsteher Manfred Schön ist "wahlerfahren" - alle haben schon in Wahlvorständen mitgearbeitet.

Letzte Vorbereitungen trifft auch Matthias Grünberg vor dem Wahllokal. Der junge Mann kommt vom Meinungsforschungsinstitut "forsa" und wird im Auftrag von RTL eine Wahlumfrage durchführen. Die Ergebnisse der Befragung fließen in die Hochrechnungen ein. Übrigens: In fünf der insgesamt 16 Ascherslebener Wahlbezirke gibt es solche Wählerbefragungen im Auftrag von Fernsehsendern.

Punkt 8 Uhr erklärt Wahlvorsteher Schön die Wahl für eröffnet und wenige Minuten später kommt der erste der 993 Wähler, die an diesem Tag hier im Wahllokal erwartet werden. Von den insgesamt 1 105 Wahlberechtigten im Wahlbezirk 13 hatten sich 112 bereits einen Wahlschein abgeholt. Zu den ersten, die ihre Wahl treffen, gehört Gudrun Hoffmann. Sie möchte noch in den Garten - "und was man weg hat, hat man weg", begründet Frau Hoffmann ihren zeitigen Gang ins Wahllokal. Sich zu entscheiden, wem sie ihre Stimme gibt, fiel ihr nicht schwer. "Bei mir stand von Anfang an fest, was ich nehme." Gestört hätten sie aber die zahlreichen Wahlprognosen in Wahlkampfzeiten. Das sei "Stimmungsmache, das hilft keinem". Sie meint, dass sich jeder selbst seine Meinung bilden sollte, ohne davon beeinflusst zu werden, wer wie viele Stimmen kriegen würde.

Insgesamt ist es im Ascherslebener Wahlbezirk 13 ein ruhiger Start in diesen Wahlsonntag.

Nach einem ebenfalls ruhigen Beginn herrscht am späten Vormittag im Wahllokal des Ortsteils Reinstedt der Stadt Falkenstein/ Harz reger Betrieb. Die drei Wahlkabinen sind fast ständig besetzt. Haben doch die Reinstedter - wie alle Falkensteiner - am Sonntag gleich drei Stimmzettel auszufüllen: Sie wählen neben dem Landtag auch einen neuen Stadtrat und einen Bürgermeister. Bis 11 Uhr haben knapp 20 Prozent der wahlberechtigten Reinstedter gewählt, überschlägt Wahlvorsteherin Gabriele Knabe. Traditionell ist übrigens, dass in Reinstedt wieder Blumen bereit stehen für jene Wähler, die am Wahltag Geburtstag haben.

Im Ortsteil Neuplatendorf hat bis zum Mittag bereits gut ein Drittel der Stimmberechtigten gewählt. Darunter ist auch Ronny Heldt. Der 16-Jährige hat zum ersten Mal eine Wahlbenachrichtigung erhalten. Für seine Entscheidung bei der Bürgermeister- und Stadtratswahl hat er sich in Gesprächen mit den Eltern eine Meinung gebildet, erzählt der junge Mann.

Ohne große Spitzen, aber auch ohne großen Leerlauf - so verläuft der Wahltag im Wahlbezirk 13 in Aschersleben. Eine halbe Stunde vor der Schließung der Wahllokale haben rund 56 Prozent der erwarteten Wähler gewählt.

18 Uhr. Die Wahl ist beendet. Wie überall in Falkenstein/Harz beginnt nun auch im Neuplatendorfer Wahllokal der Zählmarathon: Wahlvorsteher Peter Stoisiek greift zunächst nach der Urne mit den Stimmzetteln zur Landtagswahl. Gut 45 Minuten später ist die Auszählung beendet. Wie die Neuplatendorfer bei der Bürgermeisterwahl entschieden haben, dieses Ergebnis kann der Wahlvorsteher gegen 19.15 Uhr melden. Und gegen 20 Uhr kann der Wahlvorstand seine Arbeit beenden: Auch die Stimmzettel zur Stadtratswahl sind nun ausgezählt.