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Kreisklinik Kreisklinik: Patienten loben ambulantes Operationszentrum

Von Angelika Adam 19.12.2003, 18:25

Staßfurt/MZ. - Dr. Harald Friedrich, der Chefarzt des Zentrums in Staßfurt, und seine Kollegin Oberärztin Dr. Ute Rommel haben von ihren Patientinnen bisher nur lobende Worte gehört. Renate Richter steht da mit ihrer Meinung nicht allein. Seit Eröffnung sind inzwischen 150 Patienten operiert worden, an jedem Tag vier bis fünf, wie der Chefarzt vorrechnet. Er und der Ärztliche Direktor der Kreiskliniken Aschersleben-Staßfurt, Dr. Erik Czihal, sind zufrieden mit dem Start des neuen medizinischen Angebotes in der Region und fest davon überzeugt, dass es in den nächsten Jahren noch wesentlich erweitert werden könne.

Bis jetzt sind im Ambulanten Zentrum nur gynäkologische Eingriffe vorgenommen worden. Schwester Jutta, die leitende Schwester der Station, und ihre beide Kolleginnen Schwester Petra und Schwester Birgit sind die guten Geister der Station, die wesentlichen Anteil daran haben, dass sich die Patientinnen rundum geborgen und gut umsorgt fühlen.

Das kleine Team hat gemeinsam Neuland betreten und sich längst zusammengerauft. "Nein, auf eine andere Station wollen wir auf keinen Fall wieder wechseln", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Dabei waren sie noch ziemlich skeptisch, als ihnen das Angebot von der stellvertretenden Pflegedienstdirektorin Christel Rahmdohr-Hindenburg unterbreitet wurde. Sie hatte eine gute Auswahl getroffen. Die drei (reizenden) Schwestern ergänzen sich gut, und das geht, wie Schwester Jutta mutmaßt, auch auf die Patienten über.

Sehr warmherzig und irgendwie familär geht es zu auf der Station, das merkt jeder, der die große Glastür aufmacht und zum Empfang kommt. Dann steht der Patient im Mittelpunkt: Die Anamnese wird erhoben, jede Menge Schreibkram erledigt, eine Blutentnahme und alle notwendigen Voruntertersuchungen durchgeführt sowie ein OP-Termin vereinbart. "Manchmal ist der schon am nächsten Tag", erzählt Schwester Jutta.

Am Tag vorher beim Vorgespräch sind die Patienten sowohl vom Facharzt als auch vom Narkosearzt aufgeklärt worden. Da haben sie von den Schwestern außerdem einen Merkzettel erhalten, auf dem alles Wichtige steht. Unter anderem, dass mindestens ab 22 Uhr am Vorabend des operativen Eingriffes nicht mehr gegessen, getrunken und geraucht werden darf, da sonst eine Narkose nicht durchgeführt werden könne. Medikamente sollten nur eingenommen werden, wenn das der Narkosearzt genehmigt habe.

Am Operationstag kommen die Patienten zwischen 6.30 und 6,45 Uhr ins OP-Zentrum, ihnen wird ein Bett in einem der modern eingerichteten Zwei- oder Vier-Bett-Zimmer zugewiesen und werden dann in den OP-Saal geschoben. Nach dem Eingriff werden die Patienten zunächst im Aufwachraum überwacht bis alle Vitalfunktionen wieder stabil sind. Zurück im Operativen Zentrum können sie essen und trinken und haben vor allem eine der drei Schwestern an ihrer Seite. "Wir haben da schon oft jemanden in den Arm genommen", berichtet Schwester Jutta und Schwester Petra verweist darauf, dass man auch an einem Tag eine Beziehung zu den Patienten aufbauen kann. Schon öfter sind die Schwestern gefragt worden, ob es nicht anstrengend sei, den ganzen Tag so freundlich zu sein. "Das ist kein Problem", bestätigt die stellvertretende Pflegedienstleiterin, "unser Team ist dafür bekannt".

Stellen nach der letzten Untersuchung Dr. Friedrich und Dr. Rommel fest, dass die Operation normal verlaufen ist, können die Patienten entlassen werden. Ist das nicht der Fall, werden sie in die Nebenstation verlegt und dort bis zur Entlassung betreut.

In diesem Jahr, so wurde in einem Pressegespräch bestätigt, war das Operative Zentrum nur den Patienten im Fachbereich Gynäkologie vorbehalten. 150 Operationen sind bisher erfolgreich durchgeführt worden. Ab dem kommenden Jahr, so weist der Ärztliche Direktor in die Zukunft, werden auch Operation im Fachgebiet Chirurgie angeboten. Dr. Thomas Landes, der mit Jahresbeginn Chefarzt der Chirurgie in Staßfurt sein wird, beschrieb künftige Operationsgebiete seines Fachbereiches. Ab 1. Januar werden in Staßfurt auch Eingriffe bei einfachem Leistenbruch oder zur Beseitigung von Krampfadern angeboten. Denkbar seien auch vorbereitende Maßnahmen zum Anschluss der Patienten an die künstliche Niere. Um alle Operationen besser koordinieren zu können, soll ein Operationskatalog erstellt werden und sich die Fachbereiche die Kapazität teilen. Nachgedacht werde auch über einen variablen Einsatz der Ärzte.

Dr. Erik Czihal erklärte in dem Pressegespräch, dass das Ambulante Zentrum nicht nur den Patienten aus dem Staßfurter Raum vorbehalten sei. Es müsse sich aber erst herumsprechen, so der Ärztliche Direktor. Darum sollen niedergelassene Kollegen aus dem Ascherslebener Raum mehr über die Möglichkeiten des ambulanten Operierens informiert werden. Jetzt gebe es bereits Gespräche mit niedergelassenen Ärzten, unter anderem HNO-Ärzten und Urologen, um das Angebot auszubauen. Im Zentrum stehen insgesamt zwölf Betten zur Verfügung. Alles sei so eingerichtet, dass sich die Patienten in den wenigen Stunden wohl fühlen können. Besonders erwähnte er die zwei modernen Plätze, an denen eine Chemotherapie durchgeführt werden kann.