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Karneval im Bestehornhaus  Karneval im Bestehornhaus Aschersleben: Tänzer und Sprachartisten

Von Marie Luise Graichen 27.02.2017, 09:42
Die Ascherslebener Prinzengarde mal ganz anders - beim Showtanz.
Die Ascherslebener Prinzengarde mal ganz anders - beim Showtanz. Frank Gehrmann

Aschersleben - Seit dem 11.11. haben die Jecken in Aschersleben fest das Zepter in der Hand und nun ist der Höhepunkt in der 49. Session vom ACC Union erreicht.

In der Prunksitzung am Sonnabend versammelten ACC Präsident Klaus Mahnert mit dem Prinzenpaar Prinz Jörg II. und Prinzessin Andrea I., dem Elferrat, Prinzengarde und vielen aktiven Karnevalisten das Ascherslebener Narrenvolk um sich und ließen es im Bestehornhaus noch einmal so richtig krachen.

Es gilt der Ausnahmezustand

In der Karnevalszeit gilt der Ausnahmezustand – die Narren haben das Sagen. Fest in närrischen Gesetzen verankert, wird dies in der Proklamation durch das Prinzenpaar unmissverständlich jährlich aufs Neue vermeldet.

Viel gab es während der legendären 5. Jahreszeit zu tun und noch steht das Motto der Ascherslebener Karnevalisten: Nur wirklich weiter geht's im Land – wird es regiert durch Narrenhand.

Auch geladene prominente Gäste wie die Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer oder der EU-Abgeordnete Sven Schulze wurden dazu befragt und hatten in karnevalistischer Manier ehrlich Rede und Antwort zu stehen.

Kussfreiheit war ausgerufen

Nachdem auch „Mutti“ noch verkündet und bestätigt hat „wir schaffen das“, war das versammelte närrische Volk bereit, seine Tollheit Jörg II. und seine Lieblichkeit Andrea I., begleitet von Elferrat und Prinzengarde zu empfangen. Kussfreiheit war ausgerufen, Frohsinn und Heiterkeit festgeschrieben, die Stimmung im Saal durch Moderator Mario Kaschunke aufgeheizt. Das Programm konnte starten.

Traditionsgemäß steht die Prinzengarde in der karnevalistischen Rangfolge weit oben und so formierte sie sich mit einer choreografisch ausgefeilten Show als Erste vor dem ausgelassenen Publikum.

Carolin Locke als Leiterin der Gruppe hatte mit ihren Frauen gute Arbeit geleistet und begeisterte durch fesche Kostüme und gekonnte Aufführung nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die jüngsten Tänzer.

Kindergarde in Dirndl oder Lederhosen

In Schweizer Dirndl oder Lederhosen hatte sich die Kindergarde schon bereitgehalten, denn ihr Auftritt war der nächste. In einigen Jahren werden sie aufrücken, immer eine Stufe höher - bis sie vielleicht auch einmal in der Prinzengarde auftreten.

„Die Kleinen sind heute die Großen“ sagte Sitzungspräsident Mario Kaschunke nicht ohne Stolz und freute sich über den Eifer und die Begeisterung der Jüngsten.

Natürlich waren noch weitere Tanzshows im Programm vorgesehen, aber erst einmal eroberten andere Aktive die Bühne für ihren Beitrag.

Missstände aufs Korn genommen

Lotti und Hildegard beispielsweise, zwei politisierende Stadtratsmitglieder mit besonderem Durchblick zur Kommunal- und Staatspolitik. Einiges nahmen sie aufs Korn, den geplanten Fahrradweg nach Westdorf, die Umgehung nach Quenstedt und nicht zuletzt die Bauruine des Seniorenparks am Stadtpark.

„Soviel anders hätte das alte Stadtbad ohne Renovierung heute auch nicht ausgesehen“, meinten sie und das Publikum stimmte voll inhaltlich zu.

Annemarie und Martin verwöhnten ihr Publikum mit einem Hochgenuss der Sangeskunst , und kurze Zeit später zeigte sich Martin Schwemmer noch einmal als Leiter des Männerchores. Kein Beitrag ging ohne Zugabe durch und persönlich honoriert durch ein Küsschen vom Prinzenpaar.

Noch war viel Luft im dreistündigen Programm und wieder waren es Tänzer, die die Gäste von den Stühlen rissen. Die mittlere Garde beispielsweise und gleich danach zeigten die „Lollipops“, was sie als Line Dancer drauf hatten.

Piraten waren furchteinflößend

Ganz was Besonderes hatten sich die Damen des ACC, die „Hupfdohlen“, ausgedacht. Sie kamen als furchteinflößende Piraten - mit ihren Bräuten - und sorgten mit ihrem bühnenreifen Einsatz für viel Gaudi.

Für die aufwendigen Kostüme zeigte sich wieder Christine Gürth verantwortlich, sie hatte wirklich tolle Ideen. Vom Publikum stürmisch begrüßt, trat schließlich wieder Andreas Rossa an die Bütt und verkündete, was er so als Häuslebauer mit den Handwerkern erlebte.

Leicht hatte er es nicht, das mussten die Zuhörer mitfühlend eingestehen und unterstützten ihn gerne auf ihre Art.

Donald Trump hatte Wichtiges mitzuteilen

Auch Donald Trump war bei den Narren zu Gast und hatte über Stephani Gürth den Ascherslebenern Wichtiges mitzuteilen. Alle im Saal nahmen es mit großem Humor und freuten sich dann auf den Höhepunkt aller tänzerischen Darbietungen, auf das Männerballett.

In diesem Jahr begeisterten die Herren im schottischen Outfit mit Kilt und Bommeln an Barret und Strümpfen vor allem die anwesende Damenwelt. Die Tänzer gaben wieder alles, hatten Grazie und die nötige Fitness und sorgten für anhaltend heitere Turbulenzen. Die Stimmung blieb auch für die abschließenden Auftritte der Karnevalisten und mündete schließlich in einer ausgelassenen Disco. (mz)

Der Männerchor des ACC lässt den Saal kochen.
Der Männerchor des ACC lässt den Saal kochen.
Frank Gehrmann
Die Ascherslebener Narren wissen zu feiern.
Die Ascherslebener Narren wissen zu feiern.
Frank Gehrmann